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Lawinenschutz: Kameradenrettung üben

Die Zahl der Lawinentoten in den Alpen hat in diesem Winter zugenommen. Auch in Südtirol wurden in den vergangenen Wochen mehrfach Lawinenabgänge verzeichnet. Richtiges Verhalten im Falle von Lawinen kann in den Lawinenübungscamps trainiert werden, die mit Hilfe des Landes in sechs Skigebieten eingerichtet worden und für alle kostenlos zugänglich sind.

Lawinenübungscamp (Foto LPA)

Die ersten 15 Minuten nach dem Lawinenabgang sind meist entscheidend für das Überleben eines Verschütteten. Die Hilfe und Rettung durch den Berg- oder Skipartner spielt daher eine zentrale Rolle. Wenn die ersten Maßnahmen richtig gesetzt werden, steigen die Überlebenschancen des Verschütteten erheblich. Vorausgesetzt wird, dass die Skitourengeher - von denen es von Jahr zu Jahr mehr gibt - über die passende Ausrüstung und die notwendigen Fertigkeiten für ihr Hobby verfügen. Nur dann ist die Grundlage geschaffen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Zu den notwendigen Fertigkeiten zählt auch der Umgang mit den elektronischen Lawinensuchgeräten (LVS oder Piepser). Diese können sich alle Wintersportfreunde in so genannten Lawinenübungscamps aneignen beziehungsweise einüben. Die sechs Camps in sechs Südtiroler Skigebieten bieten Besuchenden die Möglichkeit, sich in die Situation eines Lawinenabgangs zu versetzen und den Umgang mit elektronischen Lawinensuchgeräten zu trainieren. Zudem besteht in einzelnen Skigebieten auch die Möglichkeit, Einführungskurse zu besuchen: Diese umfassen auch Erste-Hilfe-Maßnahmen und den richtigen Umgang mit Sonde und Schaufel. Die notwendige Ausrüstung wird dabei zur Verfügung gestellt.

Die sechs Übungscamps in den Skigebieten Plose, Ladurns, Pfelders, Sulden, Piz Sella und Sexten sind allesamt kostenlos zugänglich und spätestens seit den letzten Schneefällen geöffnet. Die Übungsfelder von etwa 80 mal 80 Quadratmetern Fläche befinden sich auf durchschnittlich 2000 Metern Höhe (1900 bis 2800 m). Sie sind gekennzeichnet und mit Informations- und Hinweisschildern ausgestattet. Die Skigebietsbetreiber haben die Camps eingerichtet und führen sie auch. Das Land Südtirol hat sie mitfinanziert und die Bewerbung übernommen.

Informationen gibt es in den jeweiligen Skigebieten sowie unter www.sicherheitamberg.bz.it/. Zudem steht Oskar Zorzi, externer Berater und Koordinator der Südtiroler Landesflugrettung sowie Ausbildner in der Ersten Hilfe für Informationen zur Verfügung (Tel.: 335 8006458, eMail: info@rescueconsult.it).

LPA

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