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Mit vereinten Kräften Hilfeleistungen für Flüchtlinge in Südtirol

Landesrätin Martha Stocker, Vertreter der Flüchtlingsaufnahme sowie die am Bozner Bahnhof tätigen Organisationen haben bei einer Medienkonferenz am Montag (18. Mai) die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Südtirol erläutert und den Inhalt eines Einvernehmensprotokolls für eine noch bessere Vernetzung und Betreuung der flüchtenden Menschen vorgestellt.

Medienkonferenz zur Flüchtlingshilfe (Foto LPA)

Landesrätin Stocker unterstrich bei der Medienkonferenz am Montag den 18. Mai zur Flüchtlingshilfe in Südtirol, dass es grundsätzlich zwei Situationen zu unterscheiden gelte: Zum einen die Aufnahme von Asylantragstellern, die dem Land in der Regel vom Staat zugewiesen werden und sich zwischen zwölf und 18 Monaten in Südtirol aufhalten. Aktuell sind es 472 Menschen, die in sechs Südtiroler Einrichtungen untergebracht sind. In Tirol spricht man hingegen von mehr als 3.000 Flüchtlingen.

Zum anderen gehe es um die flüchtenden Menschen auf der Durchreise nach Nordeuropa an den Bahnhöfen von Bozen und Brenner, derzeit etwa 135 Personen pro Tag am Bahnhof Bozen und circa 80 Personen täglich am Brenner. Die Organisation der Betreuung der Flüchtlinge und die Koordination der Hilfe am Bozner Bahnhof, die Absprache der dort tätigen Organisationen und die Ausbildung der Helfer vor Ort sind auch Inhalt eines Einvernehmensprotokolls, welches das Land (Abteilung Soziales und Abteilung für Brand- und Zivilschutz) mit der Caritas, dem Verein Volontarius, dem Roten Kreuz und den nicht organisierten freiwilligen Helfern unterzeichnet haben. „Es ist unser Ziel, die Hilfe bestmöglich zu organisieren, zumal der Flüchtlingsstrom in den nächsten Wochen nicht abreißen wird: Information, Beratung und sprachliche Mediation, Versorgung mit Trinken und Essen sowie sanitäre Hilfe sind dabei das, was wir den flüchtenden Menschen auf ihrem Weg mitgeben können", so Landesrätin Stocker. Dabei gelte es zu bedenken, dass das Gelände des Bozner Bahnhofs nicht in Landeseigentum sei und „wir dort nur Gäste sind", unterstrich die Landesrätin. Man strebe jedoch derzeit eine Verbesserung der Logistik an. Der Direktor der Landesabteilung Soziales Luca Critelli unterstrich, dass das Protokoll kein starres sei, sondern laufend an veränderte Situationen angepasst werden könne. Die Gesamtkoordination der Flüchtlingshilfe haben das Ressort und die Abteilung für Soziales inne, die Landesabteilung für Zivilschutz ist unterstützend mit einem Vertreter vor Ort anwesend. Für die operative Koordination der Helfer vor Ort zeichnet die Vereinigung Volontarius verantwortlich. „Regelmäßige Besprechungen mit allen Beteiligen ermöglichen  eine gute Vernetzung, einen direkten Informationsfluss und eine konstante Bewertung der Situation", so der Direktor der Landesabteilung für Soziales Luca Critelli. In den nächsten Tagen wollte man sich, so der Amtsdirektor in der Abteilung Brand- und Zivilschutz Günther Walcher, auch im Regierungskommissariat treffen, um sich auf einen eventuellen stärkeren Flüchtlingsstrom vorzubereiten.

„Die Hilfestellung in vielen Bereichen ist in diesem Lande seit Jahrhunderten selbstverständlich", dankte Landesrätin Stocker den Organisationen und Freiwilligen für ihr zivilgesellschaftliches Engagement. Die Situation am Bozner Bahnhof rücke aktuell stärker in den Mittelpunkt, wofür sich die Vereine und Organisationen seit Jahren mit Unterstützung und durch Finanzierung des Landes stark machen würden - eine unbürokratische und solidarische Hilfe für Menschen in Not. „Grundsätzlich kann ich zustimmen, dass es das so genannte Übel an der Wurzel zu packen gilt und also möglichst an den Ausgangsorten Hilfe geleistet werden sollte, dies kann aber keine Entschuldigung dafür sein, in Südtirol nichts für die flüchtenden Menschen zu tun", so Stocker.

Claude Rotelli (Volontarius), Alessia Fellin (Caritas), Margherita Taras (Rotes Kreuz), Verena Hafner (Freiwillige) und Günther Walcher (Abteilung für Brand- und Zivilschutz) nahmen anlässlich der Medienkonferenz zur Zusammenarbeit unter den Organisationen, zu den täglichen Herausforderungen vor Ort  und der Hilfe aus der Bevölkerung Stellung.

LPA

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