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Flüchtlinge: Bayern bittet Südtirol um Unterstützung

Italien wird - über Südtirol - Deutschland in den kommenden Tagen bei der Unterbringung der Flüchtlinge unterstützen: Gestern Dienstag, 1. September, hat die bayerische Staatsregierung das Land Südtirol um zeitweise Aufnahme von Flüchtlingen gebeten. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat in Absprache mit der Regierung in Rom zugesichert, Flüchtlinge für einige Tage unterzubringen.

Flüchtlinge am Brenner (Foto LPA)
Bayern erlebt zurzeit einen Rekord an Flüchtlingsankünften. Obwohl die Behörden auf Hochtouren arbeiten, wird die Situation - vor allem aufgrund der vielen Flüchtlinge die über den Balkan nach Deutschland kommen - immer prekärer. Vor diesem Hintergrund hat Bayerns Sozialministerin Emilia Müller ihre Südtiroler Amtskollegin Landesrätin Martha Stocker kontaktiert und um Unterstützung bei der Aufnahme der Flüchtlinge gebeten. Stocker hat Landeshauptmann Kompatscher eingeschaltet, der unverzüglich die Regierung in Rom über die Anfrage aus Bayern informierte.

Die italienische Regierung hat umgehend ihre Bereitschaft signalisiert, die Grenzkontrollen am Brenner wieder herzustellen und das Schengen-Abkommen einstweilen außer Kraft zu setzen, ähnlich wie es zuletzt beim G7-Gipfel in Elmau der Fall war. Als Unterstützungsmaßnahme wird Südtirol - um Bayern die Möglichkeit zu geben, wieder Herr der Lage bei der Flüchtlingsaufnahme zu werden - für einige Tage etwa 300 bis 400 Flüchtlinge zeitweise unterbringen. Landeshauptmann Kompatscher unterstreicht die soziale Verantwortung Südtirols und betonte „die Bedeutung des europäischen Gedankens, sich auch über regionale und nationale Grenzen hinaus solidarisch zu zeigen."

Für die zeitweise Unterbringung der Flüchtlinge werden einige Turnhallen, in denen die Unterbringungsmöglichkeiten und die nötigen Hygienestandards schon vorhanden sind, dienen.

Bei der Organisation dieser Soforthilfe greift das Land auf den Zivilschutz und die bewährte Zusammenarbeit mit den im Bereich tätigen Non-Profit-Organisationen zurück.

Die Kosten für diese humanitäre Aktion werden vom Staat getragen.

LPA

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