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Bevölkerungsschutz Südtirol: Einsatz in Mittelitalien beendet - Verschiedenes 25.01.2017

Morgen (26. Jänner) wird der Einsatz beendet, an dem seit dem 18. Jänner 66 Helfer aus Südtirol in den Provinzen Ascoli Piceno und Pescara beteiligt waren.

Die Männer der Freiwilligen Feuerwehren Bozen und Brixen vor Antritt der Heimfahrt (Foto Agentur für Bevölkerungsschutz/LVF)

Nach den starken Schneefällen in Mittelitalien hatte die staatliche Zivilschutzbehörde auch Hilfe aus Südtirol angefordert. Gleich nach Anfrage von Seiten der staatlichen Zivilschutzbehörde waren am Mittwoch (18. Jänner) abends sechs Männer der Berufsfeuerwehr Bozen der Agentur für Bevölkerungsschutz in das Katastrophengebiet aufgebrochen, um Hilfe zu leisten. Am Donnerstag (19. Jänner) startete ein weiterer Hilfszug mit insgesamt 21 Männern. Landeshauptmann Arno Kompatscher verabschiedete im Lagezentrum bei der Agentur für Bevölkerungsschutz gemeinsam mit Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler und dem für den Straßendienst zuständigen Landesrat Florian Mussner das Einsatzteam.

Am Samstag (21. Jänner) folgten zehn Männer der Bergrettung Süd- und Osttirol und des italienischen Pendants Corpo nazionale soccorso alpino e speleologico (CNSAS), um bei der Vermisstensuche beim von einer Lawinen verschütteten Hotel Rigopiano am Fuße des Gran Sasso zu helfen.

Seit Mittwoch (18. Jänner) waren - Schichtwechsel mitgerechnet - insgesamt 66 Helfer aus Südtirol mit schwerem Schneeräumgerät in den Provinzen Ascoli Piceno und Pescara im Einsatz, und zwar in 18 verschiedenen Ortschaften mit über 40 Maschinen. Vertreten waren die Bereiche Berufsfeuerwehr und Wildbachverbauung der Agentur für Bevölkerungsschutz, der Straßendienst des Landes, die Bergrettung Süd- und Osttirol sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus den Bezirken Bozen und Brixen.

"Mein Dank geht an alle, die dafür gesorgt haben, dass unser Hilfseinsatz vor Ort so gut funktioniert hat", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. Vor allem anfangs waren die Arbeitsbedingungen sehr schwierig: Es galt, Gebirgsstraßen und Zufahrtswege zu entlegenen Ortschaften von mehreren Meter hohen Schneemassen zu befreien. Vor allem die Männer des Straßendienstes arbeiteten in den ersten Tagen rund um die Uhr, um wichtige Verbindungswege zumindest einspurig befahrbar zu machen. Insgesamt haben die Schneeräumgeräte an die 450 Kilometer zurückgelegt bzw. gefräst, um Straßen und Wege wieder zweispurig befahrbar zu machen. Bewährt hat sich vor allem das Mitführen der fünf mobilen Tankstellen sowie einer mobilen Werkstatt.

"Damit ein Einsatz erfolgreich ablaufen kann, muss dieser vom Lagezentrum aus gut koordiniert sein", betont der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger. Das erweiterte Lagezentrum in Bozen war seit der Hilfsanforderung von Seiten der staatlichen Zivilschutzbehörde aktiv. "Lageführung, Organisation der Logistik wie zum Beispiel Schichtwechsel oder Versorgung mit Treibstoff und Medienarbeit: Das alles muss schnell und vor allem effizient abgewickelt werden. Die Leute im Lagezentrum stehen während der gesamten Einsatzdauer mit der staatlichen Zivilschutzbehörde, der Einsatzzentrale vor Ort und dem Leiter des Einsatzteams in Verbindung", erklärt Pollinger. Geleitet wurde der Südtiroler Einsatz im Katastrophengebiet von Offizieren der Berufsfeuerwehr.

Mit morgigem Donnerstag (26. Jänner) wird der Katastropheneinsatz aus Südtirol in Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung beendet. Paolo D'Erasmo, Präsident der Provinz Ascoli Piceno, bedankte sich bei den Einsatzoffizieren der Berufsfeuerwehr für die effiziente Hilfe aus Südtirol in dieser schwierigen Situation, in der Landesdienste und Freiwilligenorganisationen sehr gut zusammengearbeitet haben. Die Schneeräumarbeiten vor Ort werden nun von privaten Unternehmen übernommen.

Viele Südtiroler haben sich in den vergangenen Tagen bei der Agentur für Bevölkerungsschutz gemeldet, um Hilfe zu leisten oder um Schneeräumgeräte, Elektrogeräte für die Erdbebenopfer oder andere Sachspenden zur Verfügung zu stellen. "Das zeugt von einer großen Solidarität der Südtiroler Bevölkerung mit den Betroffenen im Katastrophengebiet", betont Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler. Jegliche Art von Hilfsleistungen wird bei einem Katastrophenereignis von der staatlichen Zivilschutzbehörde koordiniert. In diesem Fall wurden keine Hilfsangebote von Privatpersonen angefordert .

LPA

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