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Wildbachverbauung: Biotop Schrambacher Lacke wird aufgewertet - Verschiedenes 10.03.2017

Das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord hat die Arbeiten zur ökologischen Aufwertung des Biotops Schrambacher Lacke aufgenommen.

Im Rahmen des Flussraumforums Mittleres Eisacktal StadtLandFluss wurde ein Biotopvernetzungskonzept erarbeitet, das insgesamt zehn ökologische Maßnahmen am Eisack beinhaltet. Dieses Projekt zur Aufwertung der Schrambacher Lacke ist eine davon.

Bei Schrambach, zwischen Eisack und Brennerautobahn im Grenzbereich der Gemeinden Feldthurns und Brixen, findet sich einer der letzten noch erhaltenen Auwaldbereiche im gesamten mittleren und unteren Eisacktal. "Dieser Waldstreifen mit seinem kleinen Teich ist ein wichtiger Rastplatz für Zug- und Wandervögel", berichtet Andreas Vettori vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz. Zudem dient der Teich auch als Lebensraum für eine vielfältige Insekten- und Vogelfauna. "Allerdings ist das Biotop nicht mehr an die natürliche Gewässerdynamik des Eisacks angebunden, weswegen die auentypische Flora und Fauna zusehends abnimmt", erklärt Vettori.

Im Auftrag des Landesamtes für Landschaftsökologie setzt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord verschiedene Maßnahmen um, um das Lebensraumangebot im Biotop Schrambacher Lacke zu erhöhen: Mit der Schaffung eines fischfreien Laichgewässers und mehrerer kleiner Tümpel mit jahreszeitabhängigen Wasserständen sollen Amphibien und Wirbellose erhalten werden, erklärt Andreas Vettori: "Es ist zu hoffen, dass in Zukunft diese Tümpel wieder von derzeit im Biotop nicht vorhandenen Tierarten, etwa der Gelbbauch-Unke, besiedelt werden". Zugleich mit diesen Maßnahmen sollen auch die Neophyten - wie das Drüsige Springkraut oder die Goldrute - zurückgedrängt -werden.

Zwischen Eisack und Radweg wird ein länglicher Weiher mit unregelmäßigen Ufern errichtet. Ein Teil der Weiherböschung soll so gestaltet werden, dass der gefährdete Eisvogel Brutmöglichkeiten findet. In der Mitte des Weihers wird eine Tiefwasserzone angelegt, die dauerhaft Wasser führt. Als Schutz und Abgrenzung zwischen renaturierter Fläche und Radweg errichten Vorarbeiter Hubert Rungger und sein Bautrupp einen niedrigen, unregelmäßigen Damm, auf dem eine Hecke mit einheimischem Gehölz gepflanzt wird.

In der Nähe des Weihers sind mindestens drei Tümpel als Trittsteinbiotope geplant, die mit einer sauberen nährstoffarmen Lehmschicht verkleidet werden, damit das Regenwasser liegen bleibt. Um die Besonnung von Weiher und Tümpel zu gewährleisten, wird der Baum- und Strauchbestand reduziert. Für eine vielfältigere Struktur werden Deckungsstrukturen und Unterschlüpfe wie Totholz oder Steinhaufen angelegt.

Für die ökologische Beratung während der Bauphase zeichnet Giulia Ligazzolo vom Amt für Landschaftsökologie verantwortlich. Die Kosten belaufen sich auf 32.000 Euro. Projekttant und Bauleiter ist Andreas Vettori.

LPA

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