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Unwetter in Südtirol: Bürgertelefon eingerichtet - Verschiedenes 29.10.2018

Seit heute Mittag gilt in Südtirol die höchste Alarmstufe Rot. In der Landesleitstelle werden alle Maßnahmen koordiniert. Informationen am Bürgertelefon.

Sitzung der Landesleitstelle mit (v.re.) Landesrat Schuler, Zivilschutzchef Pollinger, Stellvertreter Walcher. Foto: LPA/Agentur für Bevölkerungsschutz

Seit Donnerstag (25. Oktober) ist wegen der vorausgesagten Starkregenfälle das erweiterte Lagezentrum rund um die Uhr bei der Berufsfeuerwehr eingerichtet. Der Zivilschutzstatus wurde am Donnerstag wegen der heranziehenden Regenwetterfront von Grün (Zero) auf die Aufmerksamkeitsstufe Gelb (Alfa) gesetzt, die zweite von vier nach Ampelfarben eingeteilten Stufen. Heute (29. Oktober) um 10 Uhr wurde die Landesleitstelle aktiviert, in der die Fäden aller Einsätze zusammenlaufen, und von wo aus alle Maßnahmen koordiniert werden. Seit 11.30 Uhr gilt die von der Landesleitstelle ausgerufene höchste Alarmstufe Rot (Charlie). Es handelt sich demnach um eine Krise, die nicht nur große Gebiete erfasst hat, sondern sich stetig intensivieren kann.

An der Sitzung der Landesleitstelle nahmen neben dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger auch Landesrat Arnold Schuler teil sowie Regierungskommissär Vito Cusumano, der Direktor der Abteilung Straßendienst Philipp Sicher und der Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung Volkmar Mair, der Präsident der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp, der technische Direktor der Autobahn A22 Carlo Costa und in Vertretung der Staatseisenbahn RFI Alberto Regaiolo.

Wetterlage: Neue Regenfront

Am Nachmittag und Abend ist weiterhin mit teils kräftigem Regen zu rechnen, auch einzelne Gewitter können eingelagert sein, wie Landesmeteorologe Dieter Peterlin berichtet. Bereits jetzt sind die Regenmengen groß, so wurden bei den Rotwandwiesen in Sexten bis zu 200 Liter pro Quadratmeter gemessen, in Ladurns und Pens waren es 190 Liter und in Bozen 103 Liter pro Quadratmeter. Mit der nächsten Regenfront sind wieder über 100 Liter pro Quadratmeter wahrscheinlich, die Windgeschwindigkeit steigt auf 100 bis 150 Stundenkilometer.

Hochwassergefahr bei Rienz und Etsch

Laut Stephan Ghetta vom Hydrographischen Amt führen diese hohen Niederschlagsmengen zu einem Ansteigen der Pegel der Flüsse vor allem im Pustertal und im Eisacktal, weniger im Vinschgau.

In den Nachtstunden spitzt sich die Situation voraussichtlich zu, vor allem bei der Etsch bei Branzoll, wo das Erreichen der Hochwasserschwelle gegen 6 Uhr früh erwartet wird. Kritisch kann die Situation auch bei der Rienz bei Vintl werden, wo die Hochwasserschwelle voraussichtlich um 4 Uhr früh erreicht wird.

Die Lage ist kritisch. Alle Zivilschutzeinheiten sind deshalb einbezogen und bereit. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, jene Abschnitte von Straßen, Radwegen und Infrastrukturen oder auch Baustellen im Auge zu behalten, die sich in der Nähe von Wasserläufen befinden.

Die nächste Sitzung der Landesleitstelle wurde für 18 Uhr einberufen.

Seit 13 Uhr sind unter der kostenlosen Grünen Nummer 800751751 am Bürgertelefon Informationen erhältlich.

Links zum Herunterladen von Video- und Audiodateien:

Video Lagezentrum  

Videointerview Günther Walcher (MP4)

Interview Günther Walcher (MP3)

LPA

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