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Die Etsch immer im Blick: Messstelle in Salurn eröffnet

Die Pegelmessstelle und eine Infostelle auf dem Radweg auf dem Etschdamm bei der Brücke in Salurn wurden heute (14. Oktober) offiziell eröffnet.

Die Direktorin des Hydrographischen Amtes Michela Munari und Ingenieur Christian Scherer bei der offiziellen Eröffnung der Pegelmessstelle an der Etsch in Salurn. (Foto: LPA/Maja Clara)

Die Pegelmessstelle nahe der Brücke über die Etsch in Salurn ist seit etwa zwei Jahren in Betrieb, mit der offiziellen Feierstunde wurde die Fertigstellung des Infopoints am Radweg abgewartet, der - immer auf der orographisch linken Seite - etwas weiter nördlich liegt. Dieses Projekt, erklärte Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler bei der heutigen Eröffnung, "trägt wesentlich zur Überwachung der Sicherheit der Bevölkerung bei". Diese Pegelmessstation, unterstrich der stellvertretende Direktor des Hydrographischen Amtes Roberto Dinale, werde jedes Jahr an Wert gewinnen, da lange Datenreihen wichtig seien. Auch die Flussbeobachtung ist in dieser Struktur untergebracht.

50 Pegelmessstellen in Südtirol

Die ersten Pegelmessstellen wurden noch unter der kaiserlich-königlichen Monarchie eingerichtet, gerade im heurigen Jahr werden 125 Jahr Gründung des hydrographischen Dienstes in Österreich begangen.

Seit 1975 betreibt das Hydrographische Amt der Landesagentur für Bevölkerungsschutz ein landesweites Pegelmessnetz für die Überwachung der Südtiroler Fließgewässer, und zwar mit insgesamt rund 50 Messstellen.

Pegelmessnetz wird weiter ausgebaut

Nachdem im Zeitrahmen 2007 bis 2013 acht Ausbauprojekte über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE finanziert wurden, wird der Ausbau des Pegelmessnetzes im Zeitraum 2014 bis 2020 mit weiteren acht Messtationen fortgesetzt, berichtet Dinale. Bereits in Betrieb sind fünf davon: neben der heute offiziell eröffneten in Salurn an der Etsch jene von Sterzing am Eisack, Montal, St.Georgen an der Ahr, Vintl an der Rienz. Dazu kommt noch die Messstation am Suldnerbach in Stilfserbrücke, weitere zwei Projektanträge wurden gerade eingereicht: Kematen an der Ahr und Sterzing am Mareiterbach.

Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich für 2014-2020 knapp über 2,4 Millionen Euro. Ausgegeben wurden bereits 1,6 Millionen, davon 310.000 Euro in Salurn. Dabei werden 50 Prozent über EU-Gelder, 35 Prozent über den Staat und 15 Prozent über das Land finanziert.

Pegeldaten von grundlegender Bedeutung

Die Pegeldaten sind besonders für das Management kritischer hydrologischer Situationen - Hochwasserereignisse oder auch Wasserknappheitsperioden - und für die nachhaltige Wasserressourcen- und Raumordnungsplanung (Gefahrenzonenplanung) in Südtirol wichtig.

Hochwasserereignisse und die damit verbundene Dammbruchgefahr waren im Unterland schon immer Thema, vielen noch in Erinnerung ist die Überschwemmung vom Juli 981 in Salurn. Das Land hat in den letzten Jahrzenten sehr viel in die Vorbeugung investiert, angefangen von den Schutzmaßnahmen und den Dammverstärkungen.

Ein Restrisiko, so klein es auch sein mag, sei aber immer gegeben, unterstrich Dinale, deshalb sind sowohl die planerischen Maßnahmen (Gefahrenzonenpläne, Gemeindezivilschutzpläne) als auch Einrichtungen wie die neue Pegelmessstelle in Salurn besonders wichtig, damit sich die Entscheidungsfindung in Krisensituationen auf objektive Daten stützt.

Beispielhaft, wurde heute mehrfach betont, war die gute Zusammenarbeit zwischen den Landesabteilungen und Landesämtern mit den anderen beteiligten Behörden wie Gemeinde und Bezirksgemeinschaft und den Betreibern von Infrastrukturen. Ein besonderer Dank erging an alle beteiligten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Agentur für Bevölkerungsschutz, an die Projektverantwortlichen und die Hauptfirma in der Bauausführung. Besonders wichtig waren auch die Fachkenntnisse der externen Projektanten und auch das Know-how der vielen, meist einheimischen, Firmen und Lieferanten, die an die Realisierung der Messstelle mitgewirkt haben, hon Bauleiter Dinale Hervor.

Infopoint auf dem Etschdamm

Ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinde war auch der Bau des Infopints am Radweg, an dem das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd beteiligt war, weil er sich im Dammbereich der Etsch befindet, wie Amtsdirektor Peter Egger zusammenfasste.

LPA/mac

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