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Euregio beschließt Arbeitsprogramm 2019 - Politik 26.09.2018

Über 26 gemeinsame Projekte und die verstärkte politische Schlagkraft wurden bei der heutigen Euregio-Sitzung als Mehrwert der Europaregion hervorgehoben.

Ein Strategieplan zur euroregionalen Fahrradmobilität, die Institutionalisierung der Euregio-Aktionstage zur Mobilität, eine eigene Euregio-Landkarte für alle Schulen der drei Länder und eine gemeinsame Euregio-Wettervorhersage sind neue Elemente im  Arbeitsprogramm 2019, das der Vorstand des Europäischen Verbunds Territorialer Zusammenarbeit EVTZ "Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" heute (26. September) auf Schloss Tirol unter Südtiroler Vorsitz beschlossen hat. 

Im Rahmen der heutigen Sitzungen von Vorstand und Versammlung hob der EVTZ-Präsident nicht nur die Fortschritte bei der gemeinsamen Projektgestaltung hervor, sondern verwies auch auf die poltische Bedeutung des gemeinsamen Handelns. Gerade die gemeinsame Lösungsfindung, die - trotz unterschiedlicher Interessen - in zwei wichtigen Bereichen wie der Migrations- und der Transitfrage gelungen sei, beweise die Daseinsberechtigung der Europaregion.

Einheitlicher Euregio-Wetterbericht

Während sich der gemeinsame euregionale Lawinenlagebericht in den Startlöchern befindet, blickt die Euregio bereits voraus: Heute hat sie unter der Präsidentschaft des Landes Südtirol beschlossen, eine gemeinsame Wetterprognose auf Euregio-Ebene zu erstellen. Im kommenden Jahr 2019 sollen die Grundlagen für diese gemeinsame Wettervorhersage in der Europaregion geschaffen werden, unterstrichen die drei Landeshauptleute bei der heutigen Vorstandssitzung auf Schloss Tirol. Das Netzwerk an Fachleuten im Zivilschutz und der Meteorologie und die Erfahrungen mit dem gemeinsamen euroregionalen Lawinenlagebericht ALBINA bilden die Grundlage für den Ausbau der Zusammenarbeit auf den Bereich der Wettervorhersage. Dabei sollen keinesfalls bestehende und gut funktionierende System in den drei Ländern ersetzt werden, sondern vielmehr ein Zusatzangebot geschaffen werden, das einen Mehrwert für alle drei Länder aufweisen und der Freizeitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger der Europaregion , dem Tourismus, der Landwirtschaft und dem Zivilschutz gleichermaßen dienlich sein soll.

Euregio-Schwerpunkt 2019: Fahrradmobilität

Die grenzüberschreitende Fahrradmobilität soll im Jahre 2019 einen Schwerpunkt im Arbeitsprogramm des EVTZ "Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" bilden. Da auch im Bereich der Fahrradmobilität neue Entwicklungen zu erwarten sind, - man denke beispielsweise an den anhaltendenden Trend der E-Mobilität - ist die Europaregion bestrebt, ein Konzept für einen zukunftsfähigen Ausbau des Fahrradnetzes in der Europaregion vorzulegen, um den Landesverwaltungen einen Strategieplan zur Verfügung stellen zu können. Dabei gehe es unter anderem auch um die Schließung noch bestehender Lücken für ein durchgängiges Fahrradwegenetz, gerade im Grenzbereich, aber auch um die Vereinheitlichung von modernen Standards, wie heute betont wurde. Alle diese Überlegungen soll ein eigener Strategieplan zur Fahrradmobilität in der Europaregion leisten können.

Euregio-Aktionstag Mobilität am 1. Dezember

Nach dem Zuspruch, den die Aktionstage Mobilität am 2. Dezember 2017 und am 5. September 2018 gefunden haben, soll der nächste Euregio-Aktionstag Mobilität bereits am ersten Samstag im Dezember, dem 1. Dezember 2018, stattfinden. Künftig soll es zwei „Euregio Aktionstage Mobilität“ pro Jahr geben. Die drei Landeshauptleute haben im Rahmen der heutigen Vorstandssitzung die jährliche und kontinuierliche Durchführung von zwei „Euregio Aktionstagen Mobilität“, vorzugsweise am ersten Samstag im Mai und am ersten Samstag im Dezember eines jeden Jahres beschlossen. Unter Berücksichtigung von besonderen Umständen können die Euregio-Aktionstage Mobilität im Einvernehmen mit den für Mobilität zuständigen Landesabteilungen und Einrichtungen auch auf andere Termine verschoben werden. An den Aktionstagen können die öffentlichen Verkehrsmittel in der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino von Inhabern eines Abonnements des öffentlichen Personennahverkehrs oder des EuregioFamilyPasses kostenlos genutzt werden.

Euregio-Landkarte für Schulen

Im Jahr 2019 soll allen Pflichtschulen der drei Länder eine Landkarte der Europaregion zur Verfügung gestellt werden. Dem Vorhaben hat die Versammlung des EVTZ heute einstimmig zugestimmt. Die Landkarte wird eine klassische Wandkarte für den Unterricht sein und soll den Schülerinnen und Schülern helfen, sich mit der geographischen Lage, den Besonderheiten der Europaregion, der gemeinsamen Landesgeschichte vertraut zu machen und sich diese einzuprägen. Sie kann in unterschiedlichen Unterrichtsfächern eingesetzt werden, natürlich in erster Linie in Geschichte und Geographie, aber ebenso in Staatsbürgerkunde oder Politischer Bildung. Die Pflege des gemeinsamen kulturellen Erbes, so betonte heute der Euregio-Präsident, werde stets einen Schwerpunkt in der Tätigkeit des EVTZ bilden. Bei der Forschung und Wissensvermittlung werde auch die an der Universität Bozen neue eingerichtete Plattform eine Rolle spielen.

Vorzeigeprojekte der Europaregion

Insgesamt 26 Projekte beinhaltet das Arbeitsprogramm 2019 der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Darunter finden sich Vorzeigeprojekte wie das Euregio-Jugendfestival (bislang 6 Ausgaben), das Summer Camp (5 Ausgaben), das Sport Camp (5 Ausgaben), das Music Camp (2 Ausgaben) und die Euregio Akademie (ebenso 2 Ausgaben). Diese vom gemeinsamen Euregio-Büro direkt betreuten Initiativen haben sich bereits etabliert und bis heute über 1300 jugendliche Teilnehmende aus allen drei Teilen der Europaregion gezählt. Ähnliches gilt für eine Reihe von Projekten, an deren Koordinierung das Euregio-Büro teilhat: etwa die Euregio-Schülerjury beim Filmfestival Bozen, der grenzüberschreitende Musikwettbewerb UploadSounds, der EuregioFamilyPass, der den Inhabern über 1000 Vorteile bei den Vertragspartnern sowohl im Herkunftsland als auch in den beiden anderen Euregio-Ländern verschafft. Mit der kommenden Wintersaison ist auch Auftakt für den einheitlichen Euregio-Lawinenwarndienst ALBINA, für den die Vorarbeit nun abgeschlossen ist.

Euregio-Spiele 2020 in Tirol

Fortgesetzt werden sollen die Euregio-Spiele, die am vergangenen Wochenende mit großem Erfolg in Kaltern, Eppan, Tramin und Bozen über die Bühne gegangen sind. Rund 750 Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren aus dem Trentino, Tirol und Südtirol nahmen in sieben Sportdisziplinen teil und setzten so ein starkes Zeichen für die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Sie werden in zwei Jahren in Tirol neu aufgelegt. Geplant ist, abwechselnd Sommer- und Winterspiele auszurichten.

Euregio-Professuren geplant

Grundsätzliche Zustimmung erteilte der EVTZ-Vorstand heute auch der Schaffung je einer Euregio-Stiftungsprofessur in den drei Ländern. Nun gilt es das Detailkonzept zu definieren. Die drei Länder werden dann die Finanzierung übernehmen.

LPA