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Lehrbefähigung für Integration: Landesregierung schafft Voraussetzung

Die Lehrbefähigung für den Integrationsunterricht kann künftig über einen weiteren Ausbildungsweg erworben werden. Die Voraussetzung dazu hat die Landesregierung geschaffen.

Einen neuen Ausbildungsweg, um die Lehrbefähigung für Integration zu erreichen, hat die Landesregierung geschaffen. (Foto: pixabay.com)

Lehrpersonen können künftig die Lehrbefähigung für den Integrationsunterricht an deutschen und ladinischen Mittel- oder Oberschulen über einen weiteren Ausbildungsweg erwerben. Die Landesregierung hat gestern (14. Jänner) auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer die Vorausssetzungen dafür geschaffen.

Die Ausbildung richtet sich insbesondere an Südtiroler Studierende, die ein universitäres Lehramtsstudium in Innsbruck absolvieren oder absolviert haben, aber anstatt zwei Unterrichtsfächer, nur eines gewählt und sich für die Spezialisierung "Inklusive Pädagogik" anstatt eines zweiten Faches entschieden haben. Auf ein solches Studium baut dieser ergänzende Ausbildungsweg auf.

Die Landesregierung habe damit einen weiteren Schritt in Richtung autonomer Südtiroler Lehrerausbildung gesetzt, betont Bildungslandesrat Achammer. In der vergangenen Woche hatte der Landesrat den ersten Ausbildungslehrgang zum Erwerb der Lehrbefähigung für die Sekundarstufe vorgestellt, der im Herbst startet. Mit dem neuen Ausbildungsweg für den Integrationsunterricht sei nun ein weiterer Baustein hinzugekommen. "Wir haben einen großen Bedarf an Integrationslehrpersonen", betont Landesrat Achammer in diesem Zusammenhang, daher sei es wichtig, eine Ausbildung zu schaffen, die Lehrpersonen auch in diesem Bereich "Klarheit, Sicherheit und Planbarkeit" biete.

Dieser neue Ausbildungsweg, den die Deutsche Bildungsdirektion in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Ladinischen Bildungsdirektion einschlägt, befähigt Lehrpersonen nicht nur dazu, die Integration und Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen in den deutschsprachigen und ladinischen Mittel- oder Oberschulen in Südtirol zu unterstützen. Er ermöglicht den Lehrpersonen auch, die Lehrbefähigung für die Wettbewerbsklasse Integration zu erhalten. Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner erklärt, "interessant könnte die Lehrbefähigung für Integration beispielsweise für Sport- oder Englischlehrpersonen sein, denen sich durch diese Qualifikation ein zweites Standbein bietet".

Integrationslehrpersonen: Eigener Südtiroler Ausbildungsweg

Der Landesrat erinnert daran, dass in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen im akademischen Jahr 2016/17 ein Lehrgang nach gesamtstaatlichen Vorgaben durchgeführt wurde: "Allerdings konnten wegen der geltenden Zugangsvoraussetzungen nur ein Drittel der 80 Plätze besetzt und somit der Bedarf an ausgebildeten Integrationslehrpersonen nicht gedeckt werden." Die dem Land 2018 mit Durchführungsbestimmung zuerkannte Zuständigkeit für die Lehrerausbildung mache es nun möglich, auch im Hinblick auf die Ausbildung von Integrationslehrpersonen einen eigenen Südtiroler Weg einzuschlagen, damit diese auch die dafür vorgesehene Lehrbefähigung erhalten, sagt der Landesrat. Die Lehrbefähigung ist in Italien Grundvoraussetzung, damit Lehrpersonen eine Festanstellung (Stammrolle) bekommen können.

Der neue Ausbildungsweg sieht folgendermaßen aus: Auf ein Lehramtsstudium mit Spezialisierung in "Inklusiver Pädagogik" folgt ein Ausbildungsprogramm als Integrationslehrperson an einer deutschsprachigen oder ladinischen Mittel- oder Oberschule in Südtirol, das mit einer mündlichen Abschlussprüfung abschließt am Ende des Ausbildungsjahres abschließt. Besuchen kann den Lehrbefähigungskurs, wer bereits eine Lehrbefähigung einer anderen Wettbewerbsklasse derselben Schulstufe besitzt und die Spezialisierung "Inklusive Pädagogik" im Lehramtsstudium für die Sekundarstufe (Bachelor- und Masterstudium) aufweist.

LPA/jw

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