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8. und 9. Oktober: ZeitgeschichtsTage am Pragser Wildsee

Die "ZeitgeschichtsTage Pragser Wildsee" finden heuer am 8. und 9. Oktober statt. Im Mittelpunkt stehen diesmal Erinnerung und Rezeption des Widerstandes gegen Faschismus und Nationalsozialismus.

Trotz coronabedingter Einschränkungen kommen auch in diesem Jahr Zeithistorikerinnen und Zeithistoriker aus Deutschland, Österreich und Südtirol am Pragser Wildsee zu den "ZeitgeschichtsTagen" zusammen, und zwar am kommenden 8. und 9. Oktober, um an dem geschichtsträchtigen Ort Aspekte von Faschismus und Nationalsozialismus zu vertiefen und sich spezifisch mit Resistenz und Widerstand gegen Nationalismen auseinanderzusetzen.

Die "ZeitgeschichtsTage", die vom Südtiroler Landesarchiv gemeinsam mit der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen und dem ZeitgeschichtsArchiv Pragser Wildsee veranstaltet werden, finden in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Das diejährige Tagungsthema ist "Opposition und Widerstand: Geschichte, Erinnerung, Rezeption".

Eröffnet werden die "ZeitgeschichtsTage" am Donnerstag, 8. Oktober, um 9.15 Uhr von der deutschen Historikerin Kerstin von Lingen, die an der Universität Wien lehrt. Sie wird über das Disziplinieren und Strafen im "Großdeutschen Reich" sprechen und die NS-Ordnungsvorstellungen und Besatzungskonzepte am Beispiel Südtirol darlegen. Weitere Referenten sind der Direktor des Österreichischen Historischen Instituts in Rom, Andreas Gottsmann, ferner Horst Schreiber, Eva Pfanzelter, Peter Pirker von der Uni Innsbruck, Cajetan von Aretin von der LMU München, Johannes Kramer von der Universität Wien, Andrea Di Michele von der Freien Universität Bozen und die Südtiroler Historiker und Historikerinnen Hans Heiss, Stefan Lechner, Martha Verdorfer und Norbert Parschalk.  

Bei dem Tagungsort, dem Hotel "Pragser Wildsee", handelt es sich um einen zeitgeschichtlichen Ort von europäischer Bedeutung: Hierher verschleppte die SS bei Kriegsende 139 "Sippen- und Sonderhäftlinge" aus 17 Ländern Europas. Darunter waren nicht wenige Angehörige der Attentäter des 20. Juli. Ende April 1945 traf der Transport in Niederdorf ein, wo der Leidensweg der zumeist prominenten Gefangenen endete.

LPA/jw