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Erste Sprengung für Meraner Nord-West-Umfahrung erfolgreich

Für den zwei Kilometer langen Tunnel der neuen Umfahrung Meran hat LR Alfreider heute den Knopf für die erste Sprengung gedrückt. Nach dem Auftakt für den Vortrieb gibt es jeden Tag eine Sprengung.

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider drückt auf den Knopf für die erste Sprengung für die Meraner Nord-Westumfahrung (Foto: LPA)

Ein lautes Hornsignal hat heute (26. März) in der Handwerkerzone "Zenoberg" in Dorf Tirol die erste Sprengung für den Bau des neuen Meraner Umfahrungstunnels angekündigt. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider selbst hat den Knopf für die erste Sprengung gedrückt. -  Startklar sind auf dem Baustellenareal auch jede Menge Baumaschinen. Nicht zu übersehen ist der Jumbo, mit dem vor jeder Sprengung die Löcher für den Sprengvortrieb gebohrt werden.

Auftakt für den Vortrieb – Ab jetzt täglich eine Sprengung

"Jetzt geht es voran und der Tunnel wird in den kommenden Monaten immer mehr Gestalt annehmen", zeigte sich Landesrat Alfreider, der mit den Technikern und Vertretern der Bauunternehmen die nächsten Schritte besprochen hat, zufrieden. Während bisher die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten abgewickelt wurden, wird in den nächsten Wochen in der Tat jeden Tag eine Sprengung gemacht und der Tunnel schiebt sich Meter für Meter unter dem Küchlberg vorwärts. "Ein zyklischer Sprengvortrieb", beschreibt es der Verfahrensverantwortliche Johannes Strimmer.  Mit Fortschreiten des Tunnelvortriebes sollen es später zwei Sprengungen pro Tag sein. Gesprengt wird immer zwischen 7 Uhr und 22 Uhr.

Mehr Lebensqualität für Meran und Umgebung im Visier

"Ziel ist es, möglichst rasch mehr Lebensqualität für Meran und Umgebung zu erreichen. Mit der neuen Nordwestumfahrung verbessern wir die Verkehrsflüsse in Meran und für das Passeiertal", betont Landesrat Alfreider. Laut Projektionen werden 2026 rund 18.000 Fahrzeuge pro Tag durch den Umfahrungstunnel fahren, davon zehn Prozent Schwerverkehr. Zudem fügt sich die Umfahrung laut Alfreider ins Gesamtkonzept der Mobilität, das Straßen und alternative Mobilitätsformen kombiniert. Durch die Umfahrung entstehe wieder neuer Raum für  Rad- und Fußmobilität sowie die Öffis.

Erschütterungen werden genau kontrolliert: Aktuell elf Messpunkte

Aber zuerst wird gebaut: Wie bei jedem Tunnelvortrieb, wird zuerst eine Beweissicherung gemacht, es wird also der aktuelle Zustand der Gebäude aufgenommen. Die Techniker haben dazu an Gebäuden Erschütterungsmessgeräte eingebaut, die die durch die Sprengungen ausgelösten Vibrationen messen, beispielsweise an historischen Gebäuden, wie am Turm der Zenoburg und der dazugehörigen Kapelle, aber auch an privaten Wohnhäusern, die im Einflussbereich der Trasse liegen. Aktuell sind nun elf Messpunkte installiert. Im Laufe des Fortschreitens des Tunnelvortriebs kommen dann weitere Messpunkte hinzu. Alle Daten dieses umfangreichen Monitoringsystems laufen zusammen und werden ausgewertet. "Diese Werte dienen in erster Linie dazu, dass die festgelegten Grenzwerte laut DIN 4150 überprüft werden können", sagt Strimmer.

Anschluss an die bestehende Umfahrung 

Die neue Nord-West Umfahrung wird an das bereits fertig gestellte erste Baulos der Meraner Umfahrung, also den Tunnel von der Schnellstraße Meran-Bozen MeBo bis zum Meraner Bahnhof anschließen. Die neue Strecke verläuft unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs bis hin zur Handwerkerzone von Tirol. Dort wird ein Kreisverkehr als Anschluss in Richtung Passeier, Tirol und Obermais gebaut. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Brücke über die Passer unterhalb der Zenoburg erneuert und abgesenkt. Es sind keine offenen Baugruben vorgesehen, bis auf kleine Bereiche, wie für die Fluchtwege und die Startbaustelle beim Bauhof der Gemeinde Meran. Die Entlüftung der Tunneltrasse wird nur über die Portale MeBo und Zenoberg erfolgen und nicht im Stadtbereich.

Innerhalb von fünfeinhalb Jahren wird die Bietergemeinschaft Carron Bau GmbH (Gruppenführer), Mair Josef & Co. KG des Mair Klaus und Di Vincenzo Dino & C. AG wird die neue Verkehrsinfrastruktur bauen. 

Das Land investiert rund 160 Millionen. Es handelt sich somit aktuell um das größte Infrastrukturvorhaben des Landes.

LPA/san

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