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Landesregierung gegen Arbeitslosigkeit: Lehrlingsausbildung, Bauwirtschaft und Bautenprogramme

"Die Beschäftigungsquote ist nach wie vor hoch, aber der Anstieg der Arbeitslosigkeit über vier Prozent ist besorgniserregend", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Um dem Anstieg der Arbeitslosenquote entgegenzuwirken, hat die Landesregierung heute (4. März) die fachübergreifende Ausbildung in der berufsspezialisierenden Lehre genehmigt, die Bauprogramme für die Militärwohnungen beschleunigt, Anreize für Wohnungssanierungen geschaffen und beschlossen, beim Breitbandnetz-Ausbau den Gemeinden unter die Arme zu greifen.

LPA/Pertl.

Die Landesregierung werde alles unternehmen, um die Arbeitslosenquote von derzeit 4,1 Prozent wieder unter die 4-Prozent-Schwelle zu drücken, so Landeshauptmann Durnwalder nach der Sitzung der Landesregierung: "Die Beschäftigungsquote ist mit 81 Prozent bei den Männern und 78 Prozent bei den Frauen immer noch sehr hoch, aber immerhin suchen 10.000 Menschen nach Arbeit. Besonders die Jugendlichen haben Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Deshalb versuchen wir mit einem Bündel von Maßnahmen, dem Trend entgegenzuwirken und über den Bildungsbereich sowie die Förderung vor allem der Bauwirtschaft Arbeitsplätze abzusichern und zu schaffen."

Lehre für 18- bis 29-Jährige: Landesregierung regelt Ausbildungsweg

Die erste wichtige Maßnahme im Bildungsbereich hat die Landesregierung bereits heute gesetzt und in der berufsspezialisierenden Lehre die fachübergreifende Ausbildung geregelt. Das Lehrlingsgesetz sieht vor, dass Auszubildende der berufsspezialisierenden Lehre, die erst 2012 eingeführt worden ist, pro Lehrjahr 40 Stunden an fachübergreifender Ausbildung absolvieren. Heute hat die Landesregierung nun beschlossen, wie diese Ausbildung in Südtirol umgesetzt wird.

Die berufsspezialisierende Lehre richtet sich an 18- bis 29-Jährige, die die Oberstufe oder ein Universitätsstudium abgeschlossen haben, aber auch an Personen ohne Erstausbildung. Ziel dieses Lehrvertrages ist es, erwachsene Personen in den Arbeitsmarkt einzugliedern und gezielt für einen konkreten Arbeitsplatz auszubilden. Der Vertrag wird vor allem über die Kollektivverträge geregelt.

Bei Auszubildenden mit einem Vertrag zur berufsspezialisierenden Lehre ist der Betrieb für die berufsbezogenene Ausbildung verantwortlich. Zudem ist eine Ausbildung zu fachübergreifenden Themen vorgesehen, die das Land Südtirol regelt. Der Beschluss der Landesregierung sieht vor, dass die Auszubildenden im ersten Lehrjahr einen zweitägigen Pflichtkurs absolvieren. Dieser beinhaltet die Themen Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit und Kommunikation am Arbeitsplatz und wird von den Berufsschulen organisiert. Das Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung informiert in den kommenden Tagen alle betroffenen Arbeitgeber und Auszubildenden schriftlich über die Inhalte des Beschlusses, den Pflichtkurs und die verschieden Möglichkeiten, die vorgesehenen Ausbildungsstunden abzudecken. Wie Landeshauptmann Durnwalder ankündigte, werden die ersten Kurse bereits im April beginnen.

Sanierungsanreize sollen Bauwirtschaft ankurbeln

"Die Bauwirtschaft und damit verbunden zahlreiche Arbeitsplätze sind von der Krise ganz besonders betroffen. Damit dieser Wirtschaftssektor wieder angekurbelt wird, hat die Landesregierung heute die Programme zu den Sanierungsanreizen abgestimmt", so der Landeshauptmann. Die Bemühungen der Landesregierung sehen Steuervorteile für Sanierungen im Ortskern, einen Kubaturbonus für energetische Sanierungen sowie zusätzliche Förderungen bei der Erschließung vor. "Den Steuerbonus, der für Sanierungen vorgesehen ist, möchten wir vorziehen und so einen zusätzlichen Anreiz schaffen, Wohnungen zu sanieren. Die Bauherren müssen dann nicht über Jahre auf die Vergünstigung warten, sondern sie schon bei der Sanierung nützen", so Durnwalder.

Ebenfalls der Ankurbelung der Bauwirtschaft soll die Beschleunigung des Militärwohnungen-Bauprogramms dienen. Dieses ist Teil des Tauschgeschäfts mit dem Staat, das den Übergang von Militärliegenschaften auf das Land vorsieht. Im Gegenzug baut das Land Wohnungen für Berufssoldaten. Für 2013 hatte die Landesregierung ursprünglich acht Millionen Euro vorgesehen, heute hat sie den Betrag verdoppelt. "Auf diese Weise schaffen wir Arbeit für die heimischen Handwerksbetriebe und können gleichzeitig den Übergang der Militärareale beschleunigen", erklärte der Landeshauptmann.

Breitband: Landesregierung will Gemeinden unterstützen

Auch in Sachen Breitband drückt die Landesregierung aufs Gaspedal: Acht Millionen Euro hat die Landesregierung für die Verlegung der Glasfasern in die Gemeinden für 2013 zur Verfügung gestellt. Mit diesen Geldern werden die Kabel bis in die Verteilerpunkte in die Gemeinden verlegt. Die so genannte letzte Meile, also die Verbindung des Knotenpunktes mit den Haushalten ist Aufgabe der Gemeinde. Wie der Landeshauptmann erklärte, hätten die Gemeinden allerdings Finanzierungsschwierigkeiten und deshalb werde das Land in die Bresche springen, um den Ausbau des schnellen Internets im ganzen Land nicht zu gefährden bzw. verzögern: "Wir werden den Gemeinden vermutlich verbilligte Darlehen zur Verfügung stellen", so der Landeshauptmann.

19,2 Millionen Euro für die Straßeninstandhaltung

Die Landesregierung hat heute noch ein weiteres Bauprogramm genehmigt, und zwar jenes für die Straßeninstandhaltung. Dieses ist mit 19,2 Millionen Euro dotiert und sieht 9,2 Millionen Euro für die Erhaltung der Staatsstraßen, 7,2 Millionen für die Erhaltung der Landesstraßen und 2,8 Millionen Euro für den Ankauf von Geräten vor.

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Beschlüsse der Landesregierung vom 04.03.2013

Landeshauptmann Durnwalder über die Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit

Landeshauptmann Durnwalder über die Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit