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Tagung "Die Arbeit der Frauen": Gleichberechtigung auch bei der Rente

LPA - Expertinnen aus dem In- und Ausland befassten sich heute (19. April) nachmittag im Innenhof des Palais Widmann mit dem Thema "Die Arbeit der Frauen: die Herausforderung der Zukunft". Schwerpunkt der gut besuchten Tagung, die vom zuständigen Landesrat Roberto Bizzo eröffnet wurde, waren die Auswirkungen der Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau auf die Renten der Frauen.

LR Bizzo eröffnete die Tagung "Die Arbeit der Frauen" im Palais Widmann.

Die Tagung wurde im Rahmen der Aktionen zum "Equal Pay Day", dem internationalen Tag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, der am morgigen 20. April begangen wird, vom Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und dem Frauenbüro des Landes veranstaltet.

Frauen verdienen im europäischen Durchschnitt 17 Prozent weniger im Jahr wie die Männer. Diese geringere Bezahlung wirkt sich auf die Pensionen aus: Die Renten der Frauen liegen im EU-Schnitt sogar rund 50 Prozent unter jenen der Männer. "Der Equal Pay Day soll dazu beitragen, auf die große Lücke beim Entgelt und bei den Renten der Frauen aufmerksam zu machen", betonte Ulrike Oberhammer, Vorsitzende des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen in ihren einleitenden Worten. Allein das große Interesse an der Tagung mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeige, wie wichtig das Thema Erwerbstätigkeit und Renten der Frauen sei.

Landesrat Roberto Bizzo, in der Landesregierung für die Chancengleichheit zuständig, hob das Pensionsalter der Frauen hervor: "Die jüngsten Zahlen zeigen, dass Frauen überraschenderweise im Schnitt zwei Jahre länger arbeiten müssen, um in Pension gehen zu können, als Männer. Die Gründe dafür liegen darin, dass die Frauen aufgrund von Mutterschaft, Pflegezeiten oder Teilzeitarbeitsverhältnissen weniger Rentenbeiträge angesammelt haben und es daher länger dauert, bis sie die Rente antreten können", so Bizzo. Daher sei es essentiell, dass die Frauen heute Gleichberechtigung bei der Arbeit und der Entlohnung erzielen, damit diese auch morgen bei der Rente gegeben sei.

Aus Rom per Videoübertragung zugeschaltet referierte im Anschluss Kammerabgeordnete Luisa Gnecchi über die italienische Pensionsreform. "Seit 1992 gab es in Italien verschiedene Pensionsreformen. Dann kamen die Sparmaßnahmen auf Kosten der Pensionen, die von 2008 bis 2013 von den Regierungen Berlusconi und Monti eingeführt wurden. Diese haben vor allem die Rentensituation der Frauen, die nach 1952 geboren wurden, negativ beeinflusst", berichtete Gnecchi. Sie seien besonders häufig von Mindestpensionen betroffen.

Regionalassessorin und Landtagsabgeordnete Martha Stocker ging auf die Rentensituation der Frauen in Südtirol und auf die häufigsten "Rentenfallen" ein. "Wichtigste Voraussetzung für die Absicherung im Alter ist die Erwerbstätigkeit der Frauen", betonte sie. Zudem sei die Existenzsicherung durch eine Zusatzrente möglich.

Weitere Vorträge kamen von Eva Fleischer vom Management Center Insbruck (MCI), die über die Lohnungleichheit und ihre Folgen aus österreichischer Sicht berichtete, von Maria Lucia Stefani von der Banca d'Italia ("Die Frauen und die italienische Wirtschaft: die Forschung der Banca d'Italia") sowie von Margareth Fink, Mitglied des Landesbeirats für Chancengleichheit, die konkrete Fallbeispiele über Probleme von Frauen mit der Pensionsreform brachte.

Alle Referate können unter folgendem Link heruntergeladen werden:http://www.provinz.bz.it/chancengleichheit/themen/594.asp

mpi

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