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Saisonale Arbeitslosigkeit im April 2013 stark angestiegen

LPA - Die Arbeitslosigkeit in Südtirol hat im April 2013 gegenüber April 2012 um ganze 40 Prozent zugenommen. Das geht aus der jüngsten Ausgabe der Informationsschrift der Arbeitsmarktbeobachtungsstelle "Der Arbeitsmarkt in Kürze" hervor. "Diese Prozentzahl spiegelt nur zum Teil die wirkliche Zunahme der Arbeitslosigkeit wider", beruhigt Arbeitslandesrat Roberto Bizzo, "sie ist vor allem auf die neuen Regeln zurückzuführen, denen seit Jahresbeginn die Arbeitslosenmeldung von Saisonbeschäftigten unterliegt."

Die sogenannte Fornero-Reform, benannt nach der Arbeitsministerin der Regierung Monti, hat nämlich für all jene Saisonarbeitslosen die Beantragung des Arbeitslosenstatus verpflichtend eingeführt, die bisher ihr Arbeitslosengeld durch eine einfache rückwirkende Erklärung beim NISF/INPS erhalten haben. Klammert man das Gastgewerbe aus, so ist die Zahl der Arbeitslosen also um 24 Prozent gestiegen.

Bei der Zahl der Beschäftigten ist im April ein Rückgang um einen Prozent feststellbar. "Dieser Rückgang ist, genauso wie der Anstieg der Arbeitslosigkeit, vorwiegend durch die Osterzeit bedingt", ergänzt der direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn. Die Wintersaison dauerte heuer eine Woche weniger lang als im Vorjahr, was sich besonders negativ auf die Beschäftigung im Gastgewerbe (-4,2%) ausgewirkt hat.

Die neuen Regeln haben nicht nur zur Folge, dass die Arbeitslosenzahlen nach oben schießen, sondern dass sich zu Saisonende auch sehr viel mehr Personen an ein Arbeitsvermittlungszentrum wenden müssen, um den Arbeitslosenstatus zu erhalten. Dieser zusätzliche Ämtergang, der die betroffenen Bürger gleichermaßen belastet wie die Ämter selbst, soll ab November 2013, also pünktlich zu Ende der Sommersaison, auch von zu Hause aus möglich sein.

"Wir werden dann einen eGovernment-, also Online-Dienst, anbieten, der mittels Bürgerkarte die Bentragung des Arbeitslosenstatus bequem von zu Hause aus ermöglicht. Dadurch erhoffen wir, dass Warteschlangen vor den Arbeitsvermittlungszentren mittelfristig der Vergangenheit angehören werden", erklärt Abteilungsdirektor Sinn.

jw