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MEMC-Krise und Stromlücke am Brenner: Österreich ist am Zug

Während auf der Südtiroler Seite die Arbeiten zur Schließung der Stromlücke am Brenner gut vorangehen, liege es nun an den österreichischen Netzbetreibern, dieselben Schritte auch nördlich des Brenners zu setzen, um dem MEMC-Werk in Sinich Zugang zu verbilligter Energie zu verschaffen: Dies ist die Erkenntnis, die Landesrat Roberto Bizzo heute (23. Mai) im römischen Wirtschaftsministerium bei der nächsten Runde im Verhandlungsmarathon zur Rettung der MEMC-Arbeitsplätze gewonnen hat.

Landesrat Bizzo, in der Landesregierung für den Bereich Arbeit zuständig, hat heute die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Produktion und der damit verbundenen Rettung der Arbeitsplätze in der Sinicher MEMC fortgesetzt. Für Bizzo ist klar: „Die nächsten Wochen sind für die MEMC entscheidend: In Innsbruck steht ein Treffen mit der Tiwag auf dem Programm, während in Italien die MEMC-Konzernspitze erwartet wird.“

Gemeinsam mit Spitzenbeamten des Ministeriums und Mitarbeitern des Stromnetzbetreibers Terna hat Bizzo heute den Stand der Arbeiten zum Anschluss des italienischen an das österreichische bzw. europäische Stromnetz erörtet. Dieser Anschluss ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil er dem MEMC-Siliziumwerk Strom zu  günstigeren europäischen Preisen garantieren würde. Über die billigere Energie soll die Produktion dann wieder aufgenommen  und damit der Arbeitsplatz der MEMC-Mitarbeiter abgesichert werden.

Die MEMC kann laut einem im März in Rom geschlossenen Abkommen eine zweite Stromlinie, eine so genannte Merchant Line, verwirklichen und auf diese Weise Strom auf dem europäischen Markt einkaufen. Bis diese Parallelleitung steht, wird die MEMC die Leitung nützen, die der staatliche Netzbetreibers Terna derzeit mit dem österreichischen Netz verbindet. Landesrat Bizzo: „Auf italienischer Seite gehen die Arbeiten für den Zusammenschluss gut weiter, jetzt müssen auf österreichischer Seite die entsprechenden Schritte gesetzt werden. Das Ministerium in Rom wird in Wien vorsprechen, während wir am 5. Juni in Innsbruck mit der Tiroler Landesenergiegesellschaft Tiwag die Verhandlungen fortsetzen.“ Anfang Juni soll es auch ein Treffen mit der MEMC-Konzernspitze geben, von dem sich Bizzo genauere Auskünfte zur Wiederaufnahme der Produktion erwartet.

Landesrat Bizzo betont, dass das Land weiter alles in seiner Macht stehende unternehme, um die Arbeitsplätze jener 330 MEMC-Mitarbeiter zu erhalten, die nun schon seit einem Jahr im Lohnausgleich stehen.

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