Aktuelles

Arbeitspakt: Grünes Licht der Landesarbeitskommission

Der Arbeitspakt, die Kurzbezeichnung für den Landesbeschäftigungsplan für die Jahre 2014 bis 2021, hat die nächste Hürde geschafft und ist heute (10. Juni) von der Landesarbeitskommission gutgeheißen worden. Innerhalb Juni wird sich die Landesregierung mit dem Papier befassen, dann kann mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Unter diesen befinden sich Steuererleichterungen für Unternehmen, die Arbeitskräfte einstellen, ein Generationenabkommen im öffentlichen Dienst und Unterstützung für Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose beschäftigen.

Seit Anfang Jänner arbeiten Landesrat Bizzo und dessen Mitarbeiter am Arbeitspakt.

Die Zustimmung der Landesarbeitskommission zum Beschäftigungsplan wertet Landesrat Roberto Bizzo als wichtiges Zeichen: „Aufgrund der Entwicklungen am Arbeitsmarkt hat die Landesregierung die Erneuerung des Plans um ein Jahr vorgezogen. Mit dem Beschäftigungsplan können wir konkrete Maßnahmen setzen, um den Arbeitsmarkt zu stärken. Ziel des Arbeitspaktes ist es, den Südtirolern, vor allem den jungen, einen sicheren und stabilen Arbeitsmarkt zu bieten."

Die Landesarbeitskommission hat sich heute zum zweiten Mal mit den Inhalten des Arbeitspakts auseinandergesetzt und ihn einstimmig gutgeheißen. Dieser Zustimmung folgt jetzt - voraussichtlich noch im Juni - die Diskussion in der Landesregierung. Bereits in den vergangenen Monaten hat eine ganze Reihe von Treffen stattgefunden, um die Vorschläge und Maßnahmen für den Südtiroler Arbeitsmarkt zu sammeln und zu bündeln.

Ende Jänner hat  Landesrat Bizzo mit der Freischaltung eines Blogs im Internet (www.arbeitspakt.it) allen Interessierten die Möglichkeit gegeben, ihre Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Land einzureichen. Aus dem Blog sind etwa 60 Vorschläge herausgefiltert worden, die bei einem Wokshop bewertet und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft wurden. Etwa 30 Ideen sind positiv bewertetet worden und sind in den ersten Entwurf des neuen Beschäftigungsplans eingeflossen.

Der neue Arbeitspakt vereint eine Reihe von Maßnahmen, die von einem Generationenvertrag im öffentlichen Dienst, Steuererleichterungen für Unternehmen, die neue Mitarbeiter aufnehmen, Unterstützung für Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose beschäftigen bis hin zu Maßnahmen, die die Beschäftigungslage im Baugewerbe entspannen sollen, reichen. „Auch wenn die Arbeitsmarktsituation bei uns noch deutlich entspannter ist als im übrigen Italien und im Großteil der anderen EU-Staaten, so müssen auch wir feststellen, dass es schwieriger geworden ist, eine Beschäftigung zu finden. Das gilt besonders für junge Menschen. Die Landesregierung hat auf diese Situation reagiert, indem sie den Beschäftigungsplan nicht erst im kommenden Jahr - wie vorgesehen - ausarbeiten lässt, sondern bereits heuer", so Landesrat Bizzo.

Eine der Schlüsselmaßnahmen im Arbeitspakt ist der Vorschlag, den jungen Menschen eine Chance auf Arbeit im öffentlichen Dienst zu geben, indem jene Beschäftigten, die kurz vor der Pensionierung stehen, auf einen Teil ihrer Arbeitszeit verzichten und auf diese Weise Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. „Wir brauchen nicht nur einen Schulterschluss zwischen den Sozialpartnern, sondern auch einen neuen Ausgleich zwischen Jung und Alt. Deshalb setzen wir auf diese innovativen Ansatz und beginnen damit im öffentlichen Dienst", erklärt Landesrat Bizzo.

Im Beschäftigungsplan sollen außerdem Impulse für die von der Krise besonders betroffene Bauwirtschaft und die Beschäftigung von Frauen gesetzt werden. Frauenarbeit könnte etwa dadurch erleichtert werden, dass Kinderhorte und -gärten flexibler gehandhabt werden. Ältere Arbeitnehmer sollen dagegen von einer Sensibilisierung profitieren. Es gehe darum, der Gesellschaft den Wert dieser Arbeitnehmer vor Augen zu führen, glaubt Landesrat Bizzo. Darüber hinaus sollen Aus- und Fortbildungspläne für Arbeitslose individueller abgestimmt und Praktika für Jugendliche und Berufseinsteiger gefördert werden.

Ebenfalls berücksichtigt werden soll im neuen Landesbeschäftigungsplan die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Betreuungsnetz, so Landesrat Bizzo, müsse ausgebaut und die Wiedereingliederung der Mütter in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Auch die Wiedereingliederung von arbeitslosen älteren Menschen müsse forciert werden.

Die Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsmarkt sollen neben der Arbeitnehmerseite auch auf der Arbeitgeberseite gesetzt werden, wie Landesrat Bizzo betont: „Über Steuererleichterungen könnten beispielsweise auch jene Unternehmen unterstützt werden, die ihre Mitarbeiter unbefristet einstellen."

ohn

Bildergalerie