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Landesverwaltung als guter Arbeitgeber

LPA - Das Landespersonal ist überwiegend weiblich. Die Entscheidungskompetenz liegt hingegen bei den Männern, die 70 Prozent der Führungspositionen einnehmen. "Das wird sich aber ändern, da derzeit gerade in den unteren Altersstufen mehr Akademikerinnen im Landesdienst sind", erklärte heute (11. September) der Landesrat für Chancengleichheit, Robert Bizzo, der gemeinsam mit Gleichstellungsrätin Simone Wasserer Daten über das Landespersonal vorgestellt hat.

Die Sachbearbeiterin des Bereichs Controlling, Michela Zambiasi, mit Regionalassessorin Stocker, Gleichstellungsrätin Wasserer und LR Bizzo bei der heutigen Vorstellung

Zwei von drei Landesbediensteten sind Frauen. Ihr Anteil an den Führungspositionen liegt bei knapp 30 Prozent. Die Akademikerinnen im Landesdienst, jene der achten Funktionsebene, sind besonders in den unteren Altersstufen weit mehr, als ihre männlichen Kollegen. Dies lässt darauf schließen, dass sich diese Veränderung auf kurz oder lang auch auf die Führungspositionen durchschlagen wird.

Daten zum Personal der Landesverwaltung haben heute im Bozner Palais Widmann der Landesrat für Chancengleichheit Robert Bizzo und Gleichstellungsrätin Simone Wasserer gemeinsam mit Regionalassessorin Martha Stocker vorgestellt. Es handelt sich um Daten, die vom Landesbereich Controlling im Sinne des Landesgleichstellungsgesetzes aus dem Jahre 2010 gesammelt und ausgearbeitet worden sind.

Unter die Lupe genommen wurden neben der eigentlichen Verwaltung, dem Straßendienst, dem Forstkorps, der Berufsfeuerwehr und den Hilfskörperschaften des Landes auch das Schulwesen. Insgesamt standen zum Jahresende 2012 8131 Frauen und 3692 Männer im Landesdienst. Frauen machen damit - nach Köpfen gerechnet - 67,7 Prozent, nach Vollzeitäquivalenten etwas mehr als 62 Prozent des Landespersonals aus. Auf die 32,3 Prozent der Männer fallen 70,9 Prozent der Führungspositionen. Dabei haben die Frauen in den vergangenen zwölf Jahren um zehn Prozentpunkte zugelegt: von einem 16-prozentigen Anteil im Jahr 2000 zu den heutigen 29,1 Prozent.

Ins Auge sticht, dass die Verteilung nach Berufsbildern traditionell ist, so gab es zu Jahresende 2012 keinen Kindergärtner und keine Straßenwärterin. Das Durchschnittsalter der Landesbediensteten liegt mit 45,5 Jahren bei den Männern fast gleich wie bei den Frauen mit 44,4 Jahren. Den geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschied, der europaweit bei 17 Prozent liegen soll, wird mit 3,9 Prozent angegeben, wobei Dienstalter und Zulagen eine Rolle spielen. Elternzeit und Wartestand werden zu 95 Prozent von Frauen in Anspruch genommen: Insgesamt waren 2012 knapp 200 Frauen wegen Mutterschaft, Elternzeit, Wartestand oder Erziehungsfreistellung abwesend gegenüber 80 Männern. Auch Teilzeit ist zumeist weiblich: Mit 53,5 Prozent arbeitet mehr als die Hälfte der Frauen in Teilzeit, während es bei den Männern nur 14,5 Prozent sind. "Für die Frauen ziehen diese Entscheidungen kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen nach sich", gab die Gleichstellungsrätin zu bedenken.

"Das Land ist ein sehr guter Arbeitgeber", waren sich Chancengleichheitslandesrat Bizzo und Gleichstellungsrätin Wasserer einig. Nur wenige Arbeitgeber böten ihren Mitarbeitern so viele Maßnahmen, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Die heute zum zweiten Mal vorgelegte und gegenüber dem Vorjahr ausgebaute Analyse bezeichnete Landesrat Bizzo als wichtiges Element für eine vorausschauende Personal- und Arbeitsmarktplanung. Er verwies dabei besonders auf den demografischen Aspekt: "Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass unsere Ressourcen endlich sind. Wir müssen also auf das Kapital Mensch setzen. In unserer alternden Gesellschaft muss jeder einzelne mehr leisten, um Zukunft zu sichern. Auch können wir es uns nicht mehr leisten, ein Viertel der Frauen 'im Kühlschrank aufzubewahren'", so der Landesrat.

jw

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