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Hoppe-Krisengipfel bei LH Durnwalder: Sozialplan hat Priorität

Weil der deutsche Hoppe-Konzern den Standort St. Martin auflässt, verliert das Passeiertal seinen wichtigsten Arbeitgeber. Landesregierung, Gemeinde St. Martin und das Unternehmen ziehen an einem Strang, um die 158 betroffenen Arbeiter bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung zu unterstützen. Vorrangiges Ziel ist die Erstellung eines tragfähigen Sozialplans. Das ist das Ergebnis des Krisengipfels heute Abend (11. November) im Bozner Palais Widmann.

Alle an einem Tisch: LH Durnwalder, die Landesräte Bizzo, Theiner und Widmann sowie Christoph Hoppe (2. von links) und Norbert Mayer (ganz links) von der Firma Hoppe. Foto: DiKOM/ohn.

Am vergangenen Freitag hat das Unternehmen Hoppe die Schließung seines Werkes in St. Martin in Passeier angekündigt. 158 Arbeiter werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Auf Einladung der Landesregierung haben sich heute Christoph Hoppe und Norbert Mayr von der Hoppe-Unternehmensleitung mit Landeshauptmann Luis Durnwalder, der St. Martiner Bürgermeisterin Rosmarie Pamer, den Landesräten Roberto Bizzo, Thomas Widmann und Richard Theiner getroffen, um über Lösungen für die Zukunft der Hoppe-Mitarbeiter zu diskutieren.

„Das Unternehmen hat uns glaubhaft versichert, alle Möglichkeiten ausgelotet zu haben, um eine Schließung des Werkes zu vermeiden. Für Hoppe steht die Zukunft des gesamten Konzerns auf dem Spiel und für den sicheren Arbeitsplatz von 2500 Arbeitsplätzen müsse der defizitäre Standort St. Martin geopfert werden", fasste Landeshauptmann Durnwalder die Darstellung der Unternehmensführung zusammen.  

Da an der Auflassung des Werkes für die Unternehmerfamilie Hoppe kein Weg vorbeiführe, müsse ab sofort mit aller Kraft für die Zukunft der 158 Arbeiter gearbeitet werden, so Landeshauptmann Durnwalder. „Unternehmer, Gemeinde und Land sind sich einig und wollen gemeinsam mit den Gemeinden an einem tragfähigen Sozialplan arbeiten", erklärte der Landeshauptmann. Das Unternehmen habe zugesichert, dass so vielen Mitarbeitern wie möglich eine Arbeit in den Standorten im Vinschgau angeboten werden und dass die Verwaltung in der Umgebung von Meran angesiedelt werden soll, damit die Mitarbeiter aus dem Passeiertal zum neuen Standort pendeln können.

Arbeitslandesrat Bizzo wird seinen Ämtern den Auftrag geben, die Situation eines jeden einzelnen der 158 Mitarbeiter zu überprüfen und jene Härtefälle herauszufiltern, die von der Schließung des Werkes besonders betroffen sind, weil etwa beide Elternteile einer Familie bei Hoppe beschäftigt sind.

Auch Soziallandesrat Theiner hat nach dem Treffen betont, dass kein einziger Mitarbeiter im Regen stehen gelassen werde: „Der Sozialplan hat jetzt absolute Priorität. Wir werden alle Möglichkeiten überprüfen und jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sozial absichern."

Zwei verschiedene Ansätze verfolgt Wirtschaftslandesrat Widmann: „Wir werden auf der einen Seite gemeinsam mit dem Unternehmerverband den Arbeitsmarkt sondieren, um die Hoppe-Mitarbeiter bei anderen Unternehmen unterzubringen und auf der anderen Seite mit der BLS versuchen, auf der frei werdenden Betriebsfläche in St. Martin neue Unternehmen anzusiedeln - auch wenn dies bei der derzeitigen Wirtschaftslage nicht einfach werden wird."

Landeshauptmann Durnwalder hat bereits nach der Landesregierungssitzung am Montagvormittag unterstrichen, dass das Land den in die Mobilität überstellten Mitarbeitern das Lebensminimum garantieren werde, weitere Unterstützungsmöglichkeiten sieht er beim Wohngeld und bei der Stundung von Wohnbaudarlehen. Außerdem fasst er Umschulungsangebote ins Auge.

ohn

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