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Arbeitsmarktbericht: Landesrat Bizzo weist auf positiven Trend hin

LPA - Die Arbeitslosigkeit steigt, gleichzeitig nimmt die Zahl der Beschäftigten im Vergleich mit dem Vorjahr leicht zu: Von Schatten, aber auch von Licht sprach Arbeitslandesrat Bizzo heute (10. Dezember) bei der Vorstellung des weniger als 50 Seiten umfassenden Arbeitsmarktberichtes, der nun halbjährlich vorgelegt wird.

Arbeitsmarkbericht des letzten Halbjahres vorgestellt: LR Bizzo (Mitte) mit Abteilungsdirektor Sinn (li.) und Amtsdirektor Luther.

"Die Arbeitslosigkeit", führte Arbeitslandesrat Roberto Bizzo aus "erreicht mit 4,6 Prozent für Südtirol unbekannte Größen - diese Zahl ist für uns beunruhigend, aber immer noch unter dem nationalen und internationalen Durchschnitt". Im Zeitraum Mai bis Oktober dieses Jahres stieg die unselbsständige Beschäftigung um 0,7 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres: Das, wies Landesrat Bizzo hin, sei ein "leichtes Zeichen des Wiederaufschwungs". Auch die Zuwächse der Beschäftigung von Frauen und Über-50-Jährigen nannte der Landesrat(Details finden sich im Bericht im Anhang); was die Beschäftigungslage der Jugendlichen betreffe, erklärte er, seien verschiedene Initiativen ergriffen worden, deren Auswirkungen erst mit der Zeit spürbar würden. "Das kommende Jahr", blickte Bizzo voraus, "wird noch schwierig, aber der Trend ist positiv, es zeigt sich Licht am Ende des Tunnels". Besonders der Bausektor müsse aber im Auge behalten werden, da sei keine Besserung in Sicht.

Der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn wies auf die Neuerung in der Berichterstattung hin: mit dem vorliegenden Bericht erscheint ab nun alle sechs Monate ein möglichst umfassender, kompakter Arbeitsmarktbericht. "Es braucht kein Kompendium", erklärte der Abteilungsdirektor, "wir wollen eine Verschiebung hin zu mehr Aktualität, der heute erstmals vorgelegte leicht lesbare und verständliche Bericht erfüllt besser den Informationsbedarf". Der nächste Bericht über das Winterhalbjahr November bis April wird im Mai vorgestellt werden; die Bericht werden zur Gänze mit internen Ressourcen erstellt. "Grundsätzlich", ging Abteilungsdirektor Sinn auf den Inhalt des Berichtes ein, "ist die Wirtschaftsentwicklung ungünstig und hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Wirtschaft schwächelt, der Arbeitsmarkt stagniert seit fast zwei Jahren." Die Sockelarbeitslosigkeit hat zugenommen, mit diesmal größerer Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. "Die weiteren Aussichten", unterstrich Sinn, "sind nicht gerade vielversprechend: Auch wenn die Wirtschaft anziehen würde, hinkt der Arbeitsmarkt hinterher. Für 2014 dürfen wir keine signifikante Besserung erwarten, auch wenn Südtirol im nationalen und internationalen Vergleich noch gut dasteht." Der Abteilungsdirektor ging auf den Beschäftigungsverlauf zweier Sektoren ein: Im Baugewerbe hat die Zahl der Arbeiter um 3000 abgenommen, auch die Arbeitsstunden sind weniger geworden. im Gastgewerbe hingegen hält die positive Entwicklung an. Im öffentlichen Dienst, der sich besonders in Krisenzeiten als gutes Auffangbecken erweisen habe, mache sich der Aufnahmestopp bemerkbar.

Der Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther unterstrich, dass auf dem Arbeitsmarkt selten alles in eine Richtung weise. So habe etwa die Beschäftigung der Über-50-Jährigen zugenommen. Auch die Zahl der Arbeitnehmerinnen hat im Zeitraum Mai-Oktober im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent zugenommen; immer noch ansteigend ist die Zahl der Frauen in Teilzeitbeschäftigung. Die Sommerbeschäftigung der Jugendlichen hingegen ist gesunken, waren es vor fünf Jahren noch 37 Prozent der Jugendlichen, die einer Sommerbeschäftigung nachgingen, so wurden im letzten Halbjahr 32 Prozent verzeichnet. Auch auf das wichtige Thema Prekariat ging Amtsdirektor Luther ein sowie auf die Lehre, wo sich ebenfalls die Krise niederschlägt. Bei der Arbeitslosenquote, fasste er zusammen, sei Südtirol im internationalen Vergleich immer noch zu den Besten zu zählen; in Bezug auf die Gesamterwerbstätigkeitsquote und auf die Frauenerwerbsquote sei ein hohes Niveau festellbar, ein Aufholbedarf besteht aber bei der Erwerbsquote der Älteren. "Wir brauchen ältere Beschäftigte", schloss Amtsdirektor Luther, "weil auch die Bevölkerung immer älter wird".

Alle Daten des Arbeitsmarktberichtes können im Internet nachgelesen werden: www.provinz.bz.it/arbeit

mac

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