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Arbeitsmarkt: Leicht positive Entwicklung

Der Südtiroler Arbeitsmarkt zeigt sich derzeit leicht erholt. Die Arbeitslosenquote ist um 0,5 Prozent gesunken. Die Beschäftigung habe von Mai bis Oktober um ein Prozent zugenommen; bei Landwirtschaft, Tourismus und im Sozialsektor sei die Entwicklung positiv, nicht aber im Bauwesen, so LRin Martha Stocker, die den aktuellen Arbeitsmarktbericht am 4. Dezember in Bozen vorgestellt hat.

Noch nicht ganz zufriendenstellendes Wachstum: LRin Stocker, Abteilungsdirektor Sinn und Amtsdirektor Luther präsentieren den aktuellen Arbeitsmarktbericht (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

Auf die Arbeitslosenzahlen hätten sich vor allem die kollektiven Entlassungen und die Überstellungen in Mobilität einiger großer Unternehmen ausgewirkt, sagte Stocker, die gemeinsam mit dem Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, sowie dem Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung, Stefan Luther den Arbeitsmarktbericht für das zweite Semester 2014 präsentiert hat. Inzwischen hätten, so Stocker, aber viele Entlassene wieder Arbeit gefunden - so 80 Prozent der Ex-Mitarbeiter der Firma ZH, 50 Prozent der der Ex-Mitarbeiter der Firma Hoppe und zehn Prozent der Firma Memc. Eine weitere Personalreduzierung bei der SunEdison scheint laut Bericht abwendbar. „Als positives Beispiel sticht die Firma Intercable hervor, die in Krisenzeiten weitere 40 Arbeitsplätze geschaffen hat", sagte Stocker.  Insgesamt hat die Beschäftigung  in Südtirol von Mai bis Oktober um ein Prozent zugenommen.

Auf Talfahrt sei der Arbeitsmarkt im Bauwesen, wo ein weiterer Rückgang verzeichnet werde, berichtete Arbeitsabteilungsdirektor Sinn. Handwerksbetriebe weisen dabei laut Sinn eine bessere Entwicklung auf, als Betriebe in der Bauindustrie. „Ein Beschäftigungsplus von 2,1 Prozent gibt es hingegen im Gastgewerbe, das ausschließlich durch befristete Beschäftigung erzielt wurde", erklärte Sinn. In den vergangenen sechs Monaten hat die Zahl der im Südtiroler Gastgewerbe beschäftigten Slowaken (- 4,7 Prozent) und Ungarn (- 7,0 Prozent) abgenommen, jene der Rumänen hat um 5,8 Prozent zugenommen.

Für den Öffentlichen Sektor (öffentliche Verwaltung sowie Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich von öffentlichen und privaten Arbeitgebern) zeigen die Daten eine Beschäftigungszunahme von 0,6 Prozent. Diese gehe jedoch ganz auf das Konto der privaten Arbeitgeber, im öffentlichen Dienst selbst habe es einen Stellenabbau gegeben, erläuterte Sinn. Der Abteilungsdirektor verwies auch darauf, das der Arbeitsmarkt immer älter werde: Von Mai bis Oktober waren durchschnittlich 46.229 über 50-jährige Arbeitnehmer in Südtirol beschäftigt. Das entspricht einer Zunahme von 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Sommer 2014 hat es mit rund 5000 Praktikanten einen neuen Rekord bei den Sommerpraktika gegeben. Allerdings sei der Anteil der jungen Arbeitnehmer, die im Sommer erste Arbeitserfahrungen sammeln, in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen, und zwar von 37 Prozent auf 33 Prozent, sagte Amtsdirektor Luther. Rückgänge gibt es laut Luther auch bei der traditionellen Lehre.

Der Arbeitsmarktbericht lässt keine wesentliche Änderung bei der Leiharbeit erkennen. Auch andere Formen der prekären Arbeit wie die Arbeit auf Abruf oder die Projektarbeit sind seit einem Jahr bei rund 4000 Verträgen stabil. Generell ist ein Zuwachs befristeter Verträge zu erkennen, und zwar von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der aktuelle Arbeitsmarktbericht des Landes wurde von der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt erstellt und beschreibt die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt im Zeitraum Mai bis Oktober 2014. Der vollständige Bericht kann im Web unter http://www.provinz.bz.it/arbeit/arbeitsmarkt/929.asp eingesehen werden.

SAN

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