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Arbeitsmarktbericht bestätigt positive Entwicklung

Der Südtiroler Arbeitsmarkt hat sich im vergangenen Halbjahr weiter erholt: Dies bestätigt der Landesarbeitsmarktbericht, der am heutigen Montagvormittag (14. Dezember) von Arbeitslandesrätin Stocker, Abteilungsdirektor Sinn und Amtsdirektor Luther vorgestellt wurde. Der aktuelle Bericht nimmt dabei auch die Auswirkungen der Arbeitsmarktreform, dem so genannten "Jobs Act", unter die Lupe.

Abteilungsdirektor Sinn, Landesrätin Stocker und Amtsdirektor Luther berichteten bei der heutigen Medienkonferenz von einer positiven Entwicklung des Südtiroler Arbeitsmarktes.

Arbeitslandesrätin Martha Stocker, der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmut Sinn und der Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther haben am heutigen Montag den Arbeitsmarktbericht für das zweite Semester 2015 präsentiert. Der Schwerpunkt lag dabei auf der allgemeinen, deutlichen Verbesserung des Südtiroler Arbeitsmarktes im vergangenen halben Jahr und auf einer ersten Bilanz der Auswirkungen der italienischen Arbeitsmarktreform. "Der Kompass geht sehr stark in Richtung grün", unterstrich Landesrätin Stocker zu Beginn der Medienkonferenz.

"Bereits Anfang des Jahres hat es Hinweise für eine positive Entwicklung auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt gegeben", erklärte die Arbeitslandesrätin. "Das, was die Menschen in einer Umfrage unter den Arbeitnehmern empfunden haben, ist am Arbeitsmarkt tatsächlich eingetreten", so Stocker. Die positive Entwicklung in fast allen Bereichen – sogar im Bauwesen – lasse sich laut Stocker auf die allgemeine Konjunkturwende sowie auf die Maßnahmen der Landesregierung etwa im Bereich der Steuersenkungen und der Anschubfinanzierungen zurückführen. Das Beschäftigungsplus von 1,2 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres in nahezu allen Sektoren, die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl von 3,2 Prozent für die Monate April bis Oktober und die damit einhergehende Erhöhung der Beschäftigungsquote hob die Landesrätin besonders hervor.

Abteilungsdirektor Sinn ging bei der Medienkonferenz auf die verbesserte Situation am Südtiroler Arbeitsmarkt ein und berichtete, dass sich der erfreuliche Trend des Beschäftigungszuwachses auch im Monat November mit einem Plus von zwei Prozent fortführe. Die Entwicklung am Südtiroler Arbeitsmarkt in der Zeit von Mai bis Oktober fasste Sinn in einigen Schlagworten zusammen: Anstieg der Beschäftigung um 2270 Arbeitsplätze (plus 1,2 Prozent), starker Anstieg der Arbeitnehmer aus anderen Regionen Italiens, starker Anstieg der Ausländerbeschäftigung (plus 4 Prozent), starker Rückgang der traditionell beschäftigten Ausländer zugunsten von rumänischen Arbeitnehmern (plus 10 Prozent), starker Rückgang von prekären Arbeitsverhältnissen (Projektarbeit und Arbeit auf Abruf), starker Zuwachs bei der berufsbildenden Lehre, Abnahme der befristeten Arbeitsverhältnisse und Zunahme unbefristeter Verträge, nach vier Jahren eine Abnahme der Arbeitslosenzahl um fast vier Prozent, Rückgang der Arbeitslosenrate und weitere Alterung des Arbeitsmarktes.

In zwei aktuellen Ausgaben der Informationsschrift "Arbeitsmarktnews" beschäftigt sich die Landesabteilung Arbeit auch mit der Frage, ob die Ziele von "Jobs Act" (mehr Beschäftigung, weniger prekäre Arbeitsverhältnisse, Abschaffung der Projektarbeit) erreicht werden konnten. In den ersten zehn Monaten 2015 wurden in Südtirol 11.000 unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen, das entspricht 5000 mehr als im Vorjahr, und 6000 befristete Verträge in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umgewandelt. "In Bezug auf eine höhere Stabilität und Qualität der Arbeitsverhältnisse hat 'Jobs Act' das Ziel erreicht", erklärte Abteilungsdirektor Sinn. Die Maßnahmen hätten jedoch keine zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen, diese seien vielmehr der allgemeinen besseren Wirtschaftslage zuzuschreiben. Aufgrund des finanziellen Anreizes seien jedoch vor allem Jugendliche vermehrt mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag eingestellt worden.

Amtsdirektor Luther ergänzte einige Aspekte aus dem aktuellen Arbeitsmarktbericht und berichtete, dass es für den Bereich der traditionellen Lehre in den vergangenen vier Monaten eine Beruhigung der Situation gegeben habe. "Die Lehre ist ja ein wirksames Instrument zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit", unterstrich Luther. Positiv seien auch die jüngsten Daten des Bauwesens, im November gebe es ein "zartes Plus" vor der Zahl. "Wir gehen davon aus, dass sich die Situation weiter stabilisieren wird", so der Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung. Die Finanzbranche hingegen stehe vor einer Umstrukturierung, die nicht zuletzt durch Frühpensionierungen Arbeitsplätze koste. "In diesem Bereich gehen derzeit mehr Stellen verloren, als neu geschaffen wurden", sagte der Amtsdirektor.

mp

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