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Landesarbeitskommission:Jobcoaching, Arbeitsbörse und Arbeitnehmer 50+

Das Projekt Jobcoaching, der Neustart der Arbeitsbörse und die Situation der Arbeitnehmer über 50 waren Thema in der Landesarbeitskommission am 28. Oktober.

Die Landesarbeitskommission hat sich heute mit dem Projekt Jobcoaching, dem Neustart der Arbeitsbörse und der Situation der Arbeitnehmer über 50 befasst.

Die sozialpartnerschaftlich zusammengesetzte Landesarbeitskommission hat bei ihrer Sitzung am heutigen Freitagvormittag über eine Reihe von aktuellen Themen der Südtiroler Arbeitsmarktpolitik diskutiert. Insbesondere ging es dabei um das Pilotprojekt des Jobcoachings für Menschen mit Behinderung, den Neustart einer überarbeiteten Arbeitsbörse, die Situation der Südtiroler Arbeitnehmer über 50 Jahren und die Kontingente für saisonale Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger 2017.

Jobcoaching: Begleitung von Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz

Beim Projekt Jobcoaching handelt es sich um ein Pilotprojekt mit einer Dauer von vorerst zwei Jahren in den  Bezirksgemeinschaften Burggrafenamt, Vinschgau, Eisacktal und Pustertal sowie dem Betrieb für Sozialdienste Bozen für die Bezirke Bozen und Neumarkt. Dabei geht es um die Begleitung von Menschen mit Behinderung nach der Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses durch einen Jobcoach, der die Aufgabe eines Mediators übernimmt. "Es soll damit erreicht werden, dass bei auftauchenden Schwierigkeiten Menschen mit Behinderung ihren Arbeitsplatz behalten können und das Arbeitsverhältnis nicht beendet wird", erklärte Arbeitslandesrätin Martha Stocker.

Neue Online-Arbeitsbörse ab Ende Jänner

Ende Jänner startet die überarbeitete Online-Arbeitsbörse des Landes. Die Onlineplattform wurde in den vergangenen Monaten von der Südtirol Informatik AG (SIAG) und der Landesabteilung Arbeit entwickelt. "Dabei sind zahlreiche Wünsche und Anregungen der täglichen Anwender der Arbeitsbörse – Arbeitssuchende und Arbeitgeber – berücksichtigt worden", unterstrich der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn bei der Sitzung der Landesarbeitskommission. Neben neuen Funktionen wird es in Zukunft auch eine App zur einfachen Arbeitssuche geben.

Arbeitslose 50+ haben Schwierigkeiten eine neue Arbeit zu finden

Der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn berichtete den Mitgliedern der Landesarbeitskommission über die ersten Erkenntnisse einer Studie des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung zur Situation der Arbeitnehmer über 50 Jahren. "Seit einigen Jahren beobachten wir einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosen über 50, was insbesondere auf die Rentenreform und darauf folgende gesetzliche Änderungen gründet", erklärte Sinn die Hintergründe der Studie. "Erste Ergebnisse zeigen, dass für ältere Arbeitnehmer zwar kein erhöhtes Risiko für eine Arbeitslosigkeit besteht. Wenn sie aber einmal ihre Arbeit verlieren, dann ist es für diese Altersgruppe schwerer, eine neue Anstellung zu finden." Ein Großteil der Arbeitslosen über 50 Jahren (60 Prozent) konzentriert sich auf den Raum Bozen, 40 Prozent der Arbeitslosen sind in insgesamt zehn Berufsbildern angesiedelt, wie etwa Büro, Verkauf und Gastgewerbe. Die Gründe für die Arbeitslosigkeit sind laut Sinn vielfältig und reichen von physischen Schwierigkeiten (z.B. chronische Krankheiten) bis zu einer niedrigen Qualifikation. Eine Arbeitsgruppe der Landesarbeitskommission wird sich in den nächsten Monaten mit der Erarbeitung konkreter Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitslosen 50+ befassen. Einige Möglichkeiten wurden dabei bereits bei der heutigen Sitzung umrissen, wie etwa eine stärkere Netzwerkbildung, Sensibilisierungsinitiativen für Arbeitgeber und Personalverantwortliche zum Altersmanagement, eine Befragung über die benötigten Qualifikationen und den Bedarf gezielter Weiterbildungen in den Betrieben und eventuelle Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu den Möglichkeiten einer Bildungsfreistellung. 

In ihrer heutigen Sitzung hat die Landesarbeitskommission zudem die Kontingente der saisonalen Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger im Jahr 2017 diskutiert und 400 saisonale sowie 50 mehrjährige Arbeitsgenehmigungen beschlossen. Diskutiert wurde weiters die internationale Zusammenarbeit mit Bayern zum Austausch von Arbeitskräften sowie die nächsten geplanten Aktionen wie etwa eine Online-Tourismus-Jobbörse im Frühling und die Teilnahme an der Holzfachmesse in Rosenheim im Mai 2017.

mp

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