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Fair Pay in der Kultur: Ein Netzwerk für mehr Wertschätzung
Gemeinsames Logo für alle Partner, die sich am Fairness-Prozess beteiligen – Land mit Vorbild- und Sensibilisierungswirkung
BOZEN (LPA). Ende 2022 hat das Land Südtirol einen Prozess gestartet, der seit dem 22. September 2025 ein sichtbares Zeichen hat: Fair Pay in der Kultur soll dazu beitragen, dass Kunstschaffende faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung in Anspruch nehmen können, aber auch gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung für ihre Arbeit erfahren. Landesrat Philipp Achammer fasste die Bemühungen der Initiative bei einer Pressekonferenz am 22. September zusammen: "Kultur ist ein Mittel, das Aufbruch schafft und uns als Gesellschaft immer wieder zusammenführt, gerade in Zeiten wie den aktuellen. Kunst und Kultur sind aber auch ein Wirtschaftsfaktor, der Wertschöpfung, Arbeitsplätze und zusätzliche Einnahmen generiert. Die Fair Pay-Initiative soll dazu beitragen, dass Künstlerinnen und Künstler angemessen und würdig bezahlt werden." An der Initiative beteiligt sind neben dem Land Südtirol auch weitere Partner wie die Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV) und die Künstlervereinigung PERFAS.
"Der Dialog mit allen Ebenen ist die Basis dafür, gemeinsam zu überlegen, wie man helfend eingreifen kann", hob der Direktor der Abteilung Deutsche Kultur, Volker Klotz, hervor. Das Land habe zudem in den vergangenen Jahren zusätzliche Geldmittel bereitgestellt (insgesamt jährlich über 700.000 Euro) und betreibe Sensibilisierungsarbeit nach innen, um auch bei Gemeinden, Bibliotheken und anderen Institutionen das Bewusstsein für faire Arbeitsbedingungen im Kulturbetrieb zu stärken.
Peter Schorn, Vorsitzender von PERFAS, nannte die Initiative und das vorgestellte Logo einen wichtigen Schritt des Sichtbarmachens und zeigte auf, dass sich Kunst und Kultur prägend auf die Gesellschaft auswirken, egal ob bei der Lebens- und Gesundheitsqualität des Einzelnen, der Demokratie oder der Standortattraktivität. "Kunst und Kultur sind tragende Säulen unserer Gesellschaft. Und dies muss uns etwas wert sein", forderte Schorn auf und unterstrich, dass es darum gehe, eine komplette Berufsgruppe – ähnlich wie andere – gesellschaftlich zu unterstützen.
SAAV-Geschäftsführerin Joanna Voss stimmte dem zu und zeigte auf, dass im Bereich Literatur lediglich Bestseller-Autorinnen und -Autoren allein vom Buchverkauf leben könnten, für zahlreiche Schriftstellende würden sich jedoch erst durch Honorarnoten für Lesungen oder ähnlichen Einnahmen ergeben. Das Ziel des Fairness-Prozesses fasste Voss für ihren Bereich zusammen: "Autorinnen und Autoren, die von ihrem Schreiben leben möchten, soll dies ermöglicht werden." Dafür müsse kulturelle Arbeit gesellschaftlich relevant werden, zeigten sich alle beteiligten Partner der Initiative einig.
ck