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Pit Stop: Drei neue Kooperationen im Bozner Don-Bosco-Viertel
Das Projekt "Pit Stop" wendet sich an von Disziplinarmaßnahmen betroffene Jugendliche in Bozner Oberschulen und soll laut Galateo strukturell verankert werden - Es gibt drei neue Kooperationen
BOZEN (LPA). Unter dem Motto "Trova il tuo Spazio" (Finde Deinen Platz) will das italienische Landesamt für Jugendarbeit durch verschiedene Maßnahmen gemeinsam mit lokalen Einrichtungen neue Perspektiven in der Jugendarbeit eröffnen. In diese Maßnahmen fügt sich das Projekt "Pit Stop" des Bildungs- und Kulturzentrum Terraferma ein, das am 25. September in Bozen vorgestellt wurde. Im Fokus sind Schülerinnen und Schüler der italienischen Oberschulen in Bozen, die von Disziplinarmaßnahmen bzw. Schulsuspendierungen betroffen sind.
"Wir haben beschlossen, in dieses Projekt zu investieren und es zu einer strukturellen Maßnahme auszubauen, mit der wir in den kommenden Monaten mit anderen Jugendeinrichtungen, die sich um suspendierte Schülerinnen und Schüler kümmern, ein Netzwerk aufbauen wollen", erklärte der italienische Bildungslandesrat Marco Galateo. Die Aufnahme von suspendierten Schülerinnen und Schülern solle dauerhaft verankert werden. "Pit Stop kann dabei als Beispiel dienen und schon bald andere Jugendorganisationen dazu motivieren, ähnliche Angebote im ganzen Land einzurichten", sagte Galateo.
Der Leiter von Terraferma, Andrea Penazzi, verwies auf Zahlen vom vergangenen Schuljahr: "Wir haben fünf italienischsprachige Oberschulen eingebunden, insgesamt 35 Schülerinnen und Schüler haben ihre Suspendierungszeit im Jugendzentrum verbracht." Ziel sei es, auch in dieser heiklen Phase einen strukturierten und begleiteten Bildungsweg anzubieten, erklärte Penazzi.
Im Projekt Pit Stop bekommen die Schülerinnen und Schüler verschiedene sozialpädagogische Aufgaben. Sie unterstützen beispielsweise Kinder und Jugendliche in den Nachmittagsangeboten, wirken bei sozialen Tätigkeiten mit und übernehmen auch organisatorische Arbeiten wie Aufräumen oder Mithilfe im Büro.
Das Projekt basiert auf einem pädagogischen Ansatz, der von einer Aussage von Don Claudio Burgio, Seelsorger des Jugendgefängnisses "Beccaria" in Mailand, inspiriert ist: "Es gibt keine bösen Kinder." "Das Zitat von Burgio erinnert uns daran, dass problematisches Verhalten oft ein Spiegelbild schwieriger Situationen außerhalb der Schule ist und eine implizite Bitte um Zuhören oder Begleitung durch Erwachsene sein kann", unterstrich Gabriele Guatteri, der pädagogische Leiter von Terraferma.
Neu sind heuer drei neue Kooperationen mit Einrichtungen im Stadtviertel Don Bosco. Beim Verein Auser können die Jugendlichen ältere Menschen bei verschiedenen Nachmittagsaktivitäten begleiten. In der Genossenschaft Kaleidos können sie bei handwerklichen Arbeiten mit Wachs, Keramik, Glas und Kerzen im Rahmen der Werkstatt helfen und beim Verein Incontriamoci APS begleiten sie die Fachkräfte bei den Nachmittagsangeboten für Kinder mit Autismus.
tl/san