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Freiheit unter der Lupe: Diskussionsreihe des Ethikkomitees gestartet
Freiheit, Verantwortung und Gesundheit standen beim Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe des Landesethikkomitees in Bozen im Fokus – mit Impulsen von Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Messner
BOZEN (LPA). Wie frei ist der Mensch, wenn es um seine Gesundheit geht – und wo endet die Selbstbestimmung zugunsten der Gemeinschaft? Mit diesen Fragen eröffnete das Landesethikkomitee am 9. Oktober in der Eurac in Bozen seine neue Veranstaltungsreihe "Gesundheit: Freiheit auf dem Prüfstand".
Freiheit sei eines der höchsten Prinzipien menschlichen Handelns, das jedoch immer auch Verantwortung bedeute, erinnerte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Veranstaltungseröffnung. "Inwieweit darf der Staat in persönliche Freiheit eingreifen, um die Gesundheit des Einzelnen oder der Gemeinschaft zu schützen? Auf solche Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Umso wichtiger ist es, sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und offen zu diskutieren", sagte Kompatscher.
Gesundheitslandesrat Hubert Messner hob die Aktualität und gesellschaftliche Bedeutung des Themas hervor: "Gesundheit und Freiheit sind Grundwerte, die in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert genießen. Doch in Zeiten rasanter medizinischer und technologischer Entwicklungen geraten sie zunehmend in ein Spannungsfeld. Das Landesethikkomitee schafft Räume, in denen solche Fragen offen und respektvoll diskutiert werden – ein Beitrag, der heute wichtiger ist, denn je."
Im fachlichen Teil beleuchteten Historiker Hans Heiss und Verfassungsrechtlerin Cinzia Piciocchi unterschiedliche Blickwinkel auf Freiheit und Verantwortung. Heiss sprach über "Die Herausforderung der Freiheit – Handlungsräume und Grenzen", während Piciocchi das Thema "Selbstbestimmung in der Therapie zwischen Freiheit und Wissenschaft" behandelte. Nicole Abler führte durch den Abend und die Publikumsdiskussion, bei der viele Fragen und Gedanken ausgetauscht wurden.
Die Reihe wird am 27. November 2025 mit einem Abend zum Thema "Medikamentös assistierter Suizid" fortgesetzt, kündigte Herbert Heidegger, Präsident des Landesethikkomitees an. Am 21. Jänner 2026 folgt eine Diskussion über "Impfen – persönliche oder gesellschaftliche Entscheidung?"
Die Teilnahme ist kostenlos. Man muss sich aber anmelden (E-Mail: kurse.corsi@sbz.it, Tel. 0471 971870). Weitere Informationen gibt das Sekretariat des Landesethikkomitees (Evi Schenk, E-Mail: evi.schenk@provinz.bz.it, Tel. 0471 418155). Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und im Anschluss auf der Webseite Ethik und Gesundheit (https://gesundheit.provinz.bz.it/de/ethik-und-gesundheit) bereit gestellt.
san
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