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"50 Jahre Brückenbau zwischen Sprachen, Kulturen und Menschen"

Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen - Bildungs- und Kulturdirektor André Comploi: "Ladinisches Schulamt ist seit einem halben Jahrhundert Garant für das spezifische ladinische Schulsystem"

BOZEN (LPA). Mit Impulsreferaten und Gesprächen, mit ladinischen Liedern und Tänzen, mit Poetry Slam und Videobotschaften wurde am 14. November Rückblick auf das halbe Jahrhundert gehalten, seit dem das Ladinische Schulamt bereits besteht, Gegenwart und Zukunft wurden thematisiert.

"In den vergangenen Jahrzehnten ist das Bewusstsein über die Bedeutung und den identitätsstiftenden Wert der eigenen Muttersprache in der Bevölkerung der ladinischen Täler stetig gewachsen", erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die eigene Schulverwaltung für die ladinische Sprachgruppe Südtirols seit 1975 sei eine Errungenschaft des Zweiten Autonomiestatuts. In der Folge habe sich das paritätische Schulsystem gut entwickelt und habe nun seine eigene Positionierung, speziell in der Mehrsprachigkeit, die auch andernorts anerkannt und gewürdigt wird. "Auf ein halbes Jahrhundert zurückzublicken ist daher Anlass zur Genugtuung und zu einem Blick nach vorne, um den Anforderungen eines Bildungssystems zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden", sagte der Landeshauptmann.

"50 Jahre Ladinisches Schulamt bedeuten 50 Jahre Brückenbau zwischen Sprachen, Kulturen und Menschen – mit gelebter Inklusion und einer engen Zusammenarbeit mit dem deutschen und italienischen Schulamt. So konnten die ladinische Sprache und Kultur wachsen und sich weiterentwickeln – ein lebendiges Beispiel für Bildung mit Herz und Weitblick", führte der Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider aus.

"Das Ladinische Schulamt ist seit einem halben Jahrhundert Garant für das spezifische ladinische Schulsystem", hob der ladinische Bildungs- und Kulturdirektor André Comploi hervor: "Gleichzeitig sorgt das Ladinische Schulamt dafür, dass sich dieses stets weiterentwickelt und den Anforderungen der Zeit gerecht wird – immer im Rahmen des paritätischen Modells, das nicht nur ein didaktisches und kulturelles Konzept, sondern ein Überlebensinstrument für die kleinste historische Sprachgruppe Südtirols darstellt. Diese Errungenschaft unserer Autonomie verdient es, gefeiert zu werden: Sie ist eine Gelegenheit, auf das Erreichte dankbar zurückzublicken und zugleich den Blick nach vorne zu richten, um die Zukunft bewusst zu gestalten."

"Das Ladinische Schulamt, dessen ursprüngliche Funktion in der Verwaltung der ladinischen Bildungsinstitutionen lag, hat sich innerhalb von zwei Generationen zu einer vielfältigen Institution entwickelt, die unsere Kindergärten und Schulen in didaktischer und pädagogischer Hinsicht unterstützt", unterstrich der ladinische Schulamtsleiter Heinrich Videsott: "Die Kreativität des 'Ciamp Pedagogich' in der Erstellung von Unterrichtsmaterialien und in der Organisation von Fortbildungsangeboten, die Sensibilität des 'Sorvisc por l'inclujiun' im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen und das lösungsorientierte Vorgehen in unseren Inspektoraten, stets gepaart mit großer Professionalität, sorgen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der ladinischen Schule."

Die Direktorin des österreichischen Kulturforums in Rom Teresa Indjein warf einen Blick von außen auf Südtirol im Allgemeinen und die ladinische Sprache, Schule und Kultur im Besonderen: Es sei ein "Segeln zwischen den Sprachen", sagte sie und betonte: "Eine dreisprachige Sprachenstraße zu betreiben ist anstrengend, aber lohnend." 

mac

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