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Italienische Schule: Ab 2026 mehr Mehrsprachigkeit im Fokus

Mit den neuen Landesrichtlinien für die italienische Schule wird die Mehrsprachigkeit durch fächerübergreifende Instrumente weiter gestärkt. In mehreren Sprachen zu denken, sei das Ziel, sagt Galateo.

BOZEN (LPA). Die neuen Landesrichtlinien für die Grund- und Mittelschulen rücken die Mehrsprachigkeit als Grundlage des Bildungsauftrags der italienischen Schule in Südtirol in den Mittelpunkt. Ab 1. September 2026 soll jede Schule integrierte Lernangebote in Italienisch, Deutsch und Englisch entwickeln und die sprachlichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler durch kommunikative und kulturelle Ansätze erweitern zum Beispiel durch integriertes Sprachenlernen (CLIL), Austauschprojekte, Schulpartnerschaften, Theaterlabore oder Aktivitäten in Zusammenarbeit mit Einrichtungen, Universitäten und Vereinen im Land.

„Unsere Schule vermittelt nicht nur Sprachen, sie erzieht dazu, in mehreren Sprachen zu denken“, betont der italienische Bildungslandesrat Marco Galateo. „Das Beherrschen mehrerer Sprachen ist eine Bürgerkompetenz und Ausdruck kultureller Offenheit. Dadurch wird es möglich, den Dialog zu suchen, zu verstehen und Brücken zwischen Menschen und unterschiedlichen Gemeinschaften zu bauen.“

Der neue Rahmen der Landesrichtlinien festigt einen Weg, der in den vergangenen Jahren bereits eingeschlagen wurde, und führt eine organischere und systemischere Perspektive ein: Sprachen gelten nicht mehr als isolierte Fächer, sondern werden zu fächerübergreifenden Werkzeugen für Lernen, Kreativität und Teilhabe innerhalb und außerhalb der Schule. Damit soll Mehrsprachigkeit zu einer grundlegenden Kompetenz für alle Schülerinnen und Schüler werden, gestützt durch gemeinsame Kompetenzziele und innovative Unterrichtsmodelle, die Inhalte und sprachliche Entwicklung verbinden.

Ab 2026 werden zudem die auf europäischer Ebene anerkannten Sprachzertifizierungen gestärkt. Lehrpersonen erhalten Zugang zu spezifischen Fortbildungen für den integrierten Sprach- und Fachunterricht. Jede Schule kann ihr eigenes „mehrsprachiges Profil“ entwickeln, im Einklang mit dem jeweiligen territorialen Kontext, und dabei interkulturelle Erfahrungen sowie die Zusammenarbeit mit der deutschen und ladinischen Schule weiter ausbauen, auch mit Blick auf ein gesamtes Bildungssystem, heißt es vom italienischen Bildungsressort.

„Mehrsprachigkeit wird ein struktureller Bestandteil der Lehrpläne“, unterstreicht Hauptschulamtsleiter Vincenzo Gullotta. „Vorgesehen sind zertifizierbare und zwischen Schulen, Bildungseinrichtungen und dem Umfeld abgestimmte Lernwege. Das ist ein Markenzeichen unserer Schule, die lokale Wurzeln mit einem europäischen Horizont verbindet. Mehrere Sprachen zu sprechen bedeutet, offener zu denken, das Gegenüber anzuerkennen und sich als Teil einer größeren Gemeinschaft zu fühlen. Das ist eine pädagogische und soziale Investition, die die Identität Südtirols stärkt und zur Gestaltung des Europas beiträgt, das wir uns wünschen.“

tl/san

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