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WaltherPark: Beschäftigungseffekt geht über neue Arbeitsplätze hinaus

21 Prozent der Beschäftigten waren vor der Eröffnung als arbeitslos gemeldet - Abwerbeeffekt aus anderen Betrieben ist bislang ausgeblieben

BOZEN (LPA). Große Handels- und Dienstleistungszentren beeinflussen nicht nur die Zahl der Arbeitsplätze, sondern auch die Struktur und Dynamik des lokalen Arbeitsmarktes. Darauf weist die Arbeitsmarktbeobachtung in der neuen Arbeitsmarkt-News hin. In der Publikation werden die Beschäftigungseffekte des im Oktober eröffneten WaltherParks im Detail analysiert. 

Dort sind mit Stand 15. Dezember 2025  616 unselbständig Beschäftigte gemeldet. Insbesondere im Einzelhandel hätten sich bereits wenige Wochen nach der Eröffnung deutliche Beschäftigungseffekte gezeigt, die über die Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hinausgingen. "Der WaltherPark hat nicht nur zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch Menschen neue Chancen eröffnet, die zuvor keinen unmittelbaren Zugang zum Arbeitsmarkt hatten", betont dazu Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof. Rund 21 Prozent der Beschäftigten seien zuvor als arbeitslos gemeldet gewesen. Hinzu kämen Personen in ihrer ersten unselbständigen Beschäftigung sowie Menschen, die über einen längeren Zeitraum nicht erwerbstätig waren. Insofern habe der neue Standort einen aktivierenden Effekt gehabt. 

Bis zum heutigen Zeitpunkt ließe sich zudem kein signifikanter Abwerbeeffekt aus anderen Betrieben derselben Branche feststellen, erklärt Stefan Luther, der Direktor des Arbeitsmarktservice Südtirol. Er macht auf das besondere Beschäftigtenprofil aufmerksam: "Insgesamt arbeiten im WaltherPark sehr junge Arbeitskräfte: 53 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind unter 30 Jahre alt, lediglich 8 Prozent über 50. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten ist weiblich; rund 40 Prozent arbeiten in Teilzeit." „Gleichzeitig ist nur rund ein Drittel der Beschäftigten in Südtirol geboren und ein weiteres Drittel ist nicht meldeamtlich in Südtirol wohnhaft", erläutert der Arbeitsmarktservice-Chef, "das zeigt die Abhängigkeit Südtirols von externen Arbeitskräften sehr deutlich."

"Wir wissen aus den vorliegenden Daten, dass wir in Südtirol noch ein Potenzial an ungenutzten Arbeitskräften haben", resümiert Landesrätin Amhof. "Deshalb bleibt es Ziel unserer Arbeitsmarktpolitik, noch mehr der bereits in Südtirol wohnhaften Menschen in Beschäftigung zu bringen."

Die Analyse der Arbeitsmarktbeobachtung weist zugleich auf mögliche kritische Aspekte hin: Ein hoher Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse sowie eine Konzentration der Beschäftigung auf wenige große Arbeitgeber werfe Fragen zur längerfristigen Beschäftigungsstabilität auf. Die Arbeitsmarktbeobachtung des Landes werde die weitere Entwicklung des WaltherParks auch in den kommenden Monaten systematisch beobachten und insbesondere die Zusammensetzung der Arbeitskräfte, die Vertragsdauer sowie mögliche Verdrängungseffekte im Bozner Arbeitsmarkt analysieren.

Die aktuelle "Arbeitsmarkt-News" und weitere Detailtabellen sind unter https://arbeit.provinz.bz.it/de/arbeitsmarkt-news abrufbar. 

red/pir

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