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Frühe Hilfen: Landesregierung genehmigt Organisationsmodell

In den nächsten Jahren soll das soziosanitäre Angebot Frühe Hilfen interessierten Eltern mit Kleinkindern in Südtirol zur Verfügung stehen. Familien werden dadurch frühzeitig unterstützt und gestärkt.

In den nächsten Jahren wird das soziosanitäre Angebot Frühe Hilfen südtirolweit ausgebaut, demnächst soll das Angebot im Vinschgau und im Bezirk Salten-Schlern starten. (Foto: pixabay)

Bereits seit mehreren Jahren können in zwei Pilotsprengeln Familien auf das Angebot der Frühen Hilfen zurückgreifen. Heute (8. Juni) wurde durch einen Beschluss der Landesregierung das Organisationsmodell der Frühen Hilfen Südtirol genehmigt, wodurch am Ausbau auf Landesebene weitergearbeitet werden kann. Sozial- und Familienlandesrätin Waltraud Deeg hatte das Projekt gemeinsam mit Gesundheitslandesrat Thomas Widmann in der Regierungssitzung vorgestellt. "Einer der großen Vorteile der Frühen Hilfen ist die Arbeit im Netzwerk: Familien mit kleinen Kindern erhalten kompetente und unmittelbare Unterstützung und können sich damit besser in ihren Familienalltag einfinden", hebt Landesrätin Deeg hervor und Landesrat Widmann ergänzt: „Das Angebot soll eine gesunde Entwicklung der Kinder fördern und die Lebensbedingungen von Kleinkindern und deren Eltern verbessern.“

Unter Frühe Hilfen versteht man das Gesamtkonzept an Maßnahmen, die Kinder im Alter von bis zu drei Jahren und deren Familien stärken und unterstützen sollen. Das Angebot ist individuell auf die Bedürfnisse der Familien abgestimmt und soll Hilfe und Beratung anbieten, wenn Familien in der Bewältigung des neuen Familienalltags auf Herausforderungen stoßen und Informationen brauchen, um sich in der Angebotslandschaft zurecht zu finden. Das Ziel besteht darin, eventuelle Belastungen in den Familien frühzeitig zu erkennen und aufzufangen. Professionelle Teams aus dem Sozial- und dem Gesundheitsbereich unterstützen dabei schnell, unbürokratisch und vor Ort. Zentral für die Frühen Hilfen ist, die Entwicklungsmöglichkeiten und die Gesundheitschancen der Kinder frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. 2016 als Forschungsprojekt "Frühe Hilfen Südtirol" der Abteilung Soziales in enger Kooperation mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Forum Prävention sowie unter Beteiligung der Freien Universität Bozen und dem Zentrum für Forschung und Praxisentwicklung für Gesundheitsberufe der Claudiana gestartet, wurde das Angebot in der Folge in zwei Einzugsgebieten (in Bozen und im Pustertal) als Pilotprojekt eingeführt. Nun wurde die Basis dafür gelegt, um das Angebot auf weitere Einzugsgebiete auszudehnen. Vorbereitungsarbeiten dafür laufen bereits im Vinschgau und im Bezirk Salten-Schlern, in den nächsten Jahren soll das Angebot südtirolweit aufgebaut werden.

"Familien frühzeitig begleiten ist eine der Säulen unserer Familienpolitik, der auch in der Sozialpolitik wesentlich ist. Dazu zählt auch die Schaffung solcher Angebote, die unmittelbar und vor Ort konkrete Hilfe anbieten. Hierbei war und ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichen bestehenden Dienste zentral", betont Landesrätin Deeg. Das Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion der Abteilung Soziales und der Südtiroler Sanitätsbetrieb setzen die Frühen Hilfen eng mit den Kooperationspartnern aus der Familienagentur und der Abteilung Gesundheit sowie mit dem Frühe-Hilfen-Rat, bestehend aus Mitgliedern der einzelnen Einzugsgebiete um. "Der Ausbau dieses soziosanitären Angebotes läuft in Abstimmung mit dem Projekt 'Rund um die Geburt', mit dem wir jungen Familien konkrete Unterstützung anbieten", führt Landesrat Widmann aus.

LPA/ck

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