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Neue Ticketbefreiung bei Mutation in Risikogenen BRCA1 und BRCA2

Um Krebs möglichst früh zu erkennen und zu behandeln, werden Personen mit entsprechender genetischer Veranlagung engmaschig überwacht. Künftig sind sie dabei von den Ticketkosten befreit.

Trägerinnen und Träger der seltenen BRCA1- oder BRCA2-Genmutationen können künftig alle ambulanten diagnostischen und Facharztleistungen kostenlos in Anspruch nehmen, die im Überwachungsprotokoll zur Früherkennung verschiedener Krebsformen enthalten sind. Die Ticketbefreiung gilt gemäß Beschluss der Landesregierung vom 22. November ab dem 1. Januar 2023. 

Die Gene BRCA1 und BRCA2 spielen eine wichtige Rolle bei der Reparatur von Zellschäden und tragen somit dazu bei, die Entstehung von Krebs zu verhindern. Träger einer BRCA-Genveränderung haben im Gegenzug ein erhöhtes Risiko, an gewissen - darunter auch besonders aggressiven - Krebsformen zu erkranken. So haben Frauen im Allgemeinen ein Risiko von 12 Prozent, an Brustkrebs zu erkranken, bei Frauen mit Mutationen in den BRCA-Genen liegt dieses bei 45-72 Prozent . Das erhöhte Risiko betrifft aber auch andere Krebsformen wie Eierstockkrebs, Eileiterkrebs, Bauchfellkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs und Melanom. 

Eine Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen ist sehr selten. In Südtirol sind derzeit 174 Patientinnen und Patienten von einer der beiden Genmutationen betroffen. Für sie gilt ein spezifisches Überwachungsprotokoll, das bestimmte Vorsorgeleistungen und -visiten in regelmäßigen und engen Zeitabschnitten vorsieht. Dies soll neben einer guten Prognose im Krankheitsfall auch dazu beitragen, die Angst vor einer Erkrankung und damit die psychologische Belastung zu senken. 


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LPA/kl