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LH Kompatscher: Soziale Nachhaltigkeit heißt, niemanden zurücklassen

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (29. Dezember) die Vertreter der Medien zu einem Gespräch eingeladen. Eines der Kernthemen war die soziale Nachhaltigkeit.

Im zweiten Teil seines heutigen (29. Dezember) Mediengesprächs (siehe auch Teil 1) hat Landeshauptmann Arno Kompatscher das Thema soziale Nachhaltigkeit behandelt, die auf dem Grundprinzip der UNO-Agenda für eine nachhaltige Entwicklung 2030, "Leave no one behind" ("Niemanden zurücklassen") fußt. Diese Agenda verpflichtet alle UN-Mitgliedsstaaten dazu, Diskriminierung und Ausgrenzung zu beenden und die Ungleichheiten und Schwachstellen zu verringern, die Menschen zurücklassen und das Potenzial des Einzelnen und der Menschheit insgesamt untergraben. "Eine wichtige Rolle in diesem Bereich kommt der Bildung zu. Südtirol kann hier gut mithalten", sagte Kompatscher. 

Demografischer Wandel und Landessozialplan

Auch in unserem Land seien die Folgen des demografischen Wandels sichtbar, vor allem in Bereichen wie der Arbeit, dem Gesundheitsbereich und im Sozialbereich, sagte der Landeshauptmann. Während im Jahr 2013 noch 19 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler älter waren als 65 Jahre, werden es im Jahr 2030 voraussichtlich 24 Prozent sein. "In den vergangenen Jahren haben wir das soziale Netz enger geknüpft", sagte Kompatscher. "In diesem Bereich arbeiten über 7500 Frauen und Männer, es gibt über 400 Vereine mit mehr als 10.000 Ehrenamtlichen, die über 650 verschiedene Leistungen erbringen. Der Landessozialplan, der kurz vor der Verabschiedung steht, wird ein strategisches Fundament sein, um all diesen Herausforderungen begegnen zu können", ist Kompatscher überzeugt. Eine ebenso wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang dem Landesgesetz zum aktiven Altern zu.

Sozialbereich und Arbeitskräftemangel

Zahlreiche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren zur Unterstützung der Familien gesetzt: Sie reichen von der Kleinkindbetreuung über Sommerangebote bis hin zur Nachmittagsbetreuung, um die Familien direkt und indirekt zu stützen. Diese Angebote haben auch eine potenziell positive Auswirkung auf den Arbeitsmarkt, vor allem auf die Anwerbung von Frauen. Der Arbeitskräftemangel im Gesundheits- und Sanitätsbereich ist mehr und mehr zu spüren. Es brauche verstärkte Maßnahmen, um vor allem Frauen, Jugendliche und Ältere verstärkt in den Arbeitsmarkt einzubinden. Im Gesundheitswesen seien der Ausbau des wohnortnahen Versorgungsnetzes, die Personalrekrutierung und die Digitalisierung die wichtigsten Schwerpunkte für 2023.

Chancengleichheit und Gleichstellung

"Eine Gesellschaft, die auf Chancengleichheit aufbaut, hat enormes Entwicklungspotential", sagte Kompatscher. Das Land müsse alle Anstrengungen unternehmen, um das Rollenbild in vielen Gesellschaftsbereichen auf eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern auszurichten. Im Laufe des Jahres 2023 soll der Gleichstellungsplan ÆQUITAS verabschiedet werden. Dieses strategische Grundlagendokument wird in Umsetzung der im Jahr 2021 unterzeichneten EU-Charta für die Gleichstellung von Frau und Mann auf lokaler Ebene erstellt und baut auf einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung auf. In acht Handlungsfeldern wird es Maßnahmen geben: Beschäftigung, Sicherheit und Schutz vor Gewalt, Bildung, Gesundheit, Beteiligung, soziale Sicherheit, Rollenbilder und Medien. Ganz im Sinne der Bewegung #everydayforfuture  sollen sich täglich viele Menschen um eine Gleichbehandlung der Geschlechter einsetzen und dafür einstehen, "jeden Tag die Dinge ein klein wenig besser zu machen", fasste Kompatscher die Ausrichtung des Landes zusammen.


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LPA/fg/uli