Sanierungsprojekt Zufahrtsstraße Frizzi Au

Sanierungsprojekt der neuen Zufahrtsstraßen zur Frizzi Au und zum Zentrum für Fahrsicherheitstraining

Der Straßenabschnitt zwischen der Schottergrube Ex-Bertagnolli und der Brücke an der Mülldeponie Pfatten an der linken Eisackuferstraße in Bozen erforderte eine tief greifende Sanierung. Diese umfasste sowohl die Erneuerung des Unterbaues als auch des Asphaltbelages.
Für den Unterbau wurde das wieder verwendete Material des Straßenkörpers mit geeignetem Recyclingmaterial sowie mit Kies aus dem Tunnelvortrieb Leifers (Porphyr) versetzt und mit Bindemitteln (Kalk, Bitumen und Zement) verfestigt. Die Verbesserung des Unterbaus erhöht die Tragfähigkeit, vermindert die Frosteinwirkung und verbessert die Aufquelleigenschaften des Straßenkörpers in Anwesenheit von Wasser.
Die Asphaltschicht wurde ebenfalls dem Stand der Technik entsprechend komplett erneuert.
Die wesentliche Neuerung dieses Projekts besteht darin, nicht nur Recyclingmaterial zu verwenden, sondern die Mischungen direkt an Ort und Stelle mit einer mobilen Anlage zu produzieren.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung 11.6

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator und Projektsteuerer
Geom. Sergio Finozzi
Amtsdirektor
Dr. Geol. Ludwig Nössing
Gesamtplaner
Geom. Rolando Vitaliani
Bauleiter
Geom. Rolando Vitaliani
Projektbegleitung
Geom. Renza Espen

Baukosten und Kubatur

Gesamtkosten
ca. 250.000 Euro

Bauzeiten

Dauer
45 Arbeitstage

Für die Sanierung des Unterbaus wurden verschiedene Lösungen zur Verbesserung der Belastbarkeit der Tragschichten erprobt und in fünf Straßenabschnitten eingebaut.
Der erste Straßenabschnitt von 900 m Länge besteht aus einer 30 cm dicken Antikapillarschicht (Körnung 30/70 mm) und einer Tragschicht von 30 cm (Kies- und Sandgemisch 0/30 mm).
Der zweite Straßenabschnitt von 200 m Länge besteht aus einer hydraulisch gebundenen Tragschicht, welche mit 10 % Asphaltfräsgut versetzt wurde.
Der dritte Straßenabschnitt von 200 m Länge besteht aus einer hydraulisch gebundenen Tragschicht, welche mit 30 % Asphaltfräsgut versetzt wurde.
Der vierte Straßenabschnitt von 200 m Länge besteht aus einer Tragschicht, welche mit 30 % Asphaltfräsgut versetzt und mit Schaumbitumen und Zement gebunden wurde. Der fünfte Straßenabschnitt von 200 m Länge besteht aus einer Tragschicht, welche mit 30 % Asphaltfräsgut versetzt und mit Bitumenemulsion und Zement gebunden wurde. Der Asphaltbelag besteht aus einer unteren, grobkörnigen und 8 cm dicken sog. Binderschicht und einer 4 cm dicken, feinkörnigen und abriebfesten Deckschicht, der sogenannten Verschleißschicht.
Die Versuchsstrecke wird ständig überwacht, um das Langzeitverhalten der verschiedenen Straßenabschnitte zu studieren.
Diese Sanierungslösung hat zwei wesentliche Vorteile gegenüber konventionellen Ansätzen:

  1. Es wird Recyclingmaterial verwendet. Dadurch können Verbrauch von neuwertigem und die Entsorgung von altem Material auf Deponien vermieden werden.
  2. Die Umweltbelastung und die Kosten durch Transport werden reduziert, da das Korngemisch an Ort und Stelle verarbeitet wird.