Bruneck - Pädagogisches Gymnasium ''Ursulinen''
Umbau und Erweiterung des pädagogischen Gymnasiums "Ursulinen", Tschurtschenthalerpark 1
Seit 1977 war das pädagogische Gymnasium in den vier untersten Stockwerken des so genannten "Ursulinengebäudes", im Eigentum des Klosters, untergebracht. Aus Platzmangel mussten bereits ab 1995 vier Klassen in Containern und drei Klassen in die Mittelschule "J. Röd" ausweichen. Daher wurde im Frühjahr 2000 beschlossen, einen offenen Wettbewerb für den Umbau des bestehenden Ursulinengebäudes und für einen Erweiterungsbau zur Unterbringung der gesamten Schule auszuschreiben. Von den 46 eingereichten Projekten ging das Projekt von Arch. Rudolf Perktold aus Bozen als Sieger hervor.
Bei der Anordnung des neuen Baukörpers war es ihm ein Anliegen, bestehende urbanistische Muster der Altstadt von Bruneck aufzugreifen und den Denkmalschutz des bestehenden Gebäudes zu berücksichtigen.
Zuständiges Amt
Abteilung 11, Amt für Hochbau Ost 11.1
Projektbeteiligte
Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Arch. Enzo Campana
Projektsteuerer
Geom. Arturo Pizzini
Gesamtplaner
Dr. Arch. Rudolf Perktold
Bauleiter
Dr. Arch. Rudolf Perktold
Statik
Dr. Ing. Giulio Lavoriero
Baukosten und Kubatur
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 13.700.000 Euro (inkl. Einrichtung und Beträge zur Verfügung der Verwaltung).
Kubatur
25.400 m³
Bauzeiten
Genehmigung Raumprogramm
Herbst 1999
Fertigstellung der Aula Magna und der Bibliothek
Herbst 2007
Einweihung
19.10.2007
Die spezielle Charakteristik des Projektes ergibt sich im Wesentlichen gemäß der Aufgabenstellung einen Erweiterungsbau an ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Altstadt von Bruneck anzugliedern sowie aus dem Gefüge und der Struktur des Baugrundstückes.
Der neue Baukörper steht aufgrund dieses Grundgedankens schräg vor dem denkmalgeschützten Bau und schließt nur auf einer Breite von ca. 7 m an diesen an.
Das Projekt besticht durch die klare definierte Formensprache und Materialienwahl. Durch den Dialog des neuen Erweiterungsbaues mit dem denkmalgeschützten Gebäude entstand ein neues spannungsreiches Ensemble mit einem gut proportionierten, nach Süden ausgerichteten Innenhof.
Für die Verwirklichung des Bauvorhabens wurden folgende technische Eingriffe notwendig:
- Felsenaushub und Felsensicherung durch eine Nagelwand zur Reischacherstrasse hin
- Jet Grouting für die Schaffung einer grundwasserdichten Baugrube, die Ausbildung einer weißen Wanne
- der Einsatz von Jet Grouting für die Unterfangung des bestehenden Gebäudes.
Das Äußere des denkmalgeschützten Gebäudes blieb fast vollständig erhalten. Nur beim Anschluss des Erweiterungsbaues musste ein 6 m breiter Bereich der Fassade entfernt werden. Die bestehenden Holzdecken wurden zum Großteil saniert. Alle ursprünglichen Fenster wurden restauriert, mit einer speziellen Isolierscheibe versehen und mit der ursprünglichen Farbe wiederhergestellt. Im Innern des Gebäudes wurden Teile der ursprünglichen Wandmalereien freigelegt und einige Innentüren wiederhergestellt.
Eine besondere Erwähnung verdient die Baufirma Zimmerhofer, welche in Rekordzeit von März bis Schulanfang den aufwendigen Umbau des alten Gebäudes fertig stellen konnte.