Gargazon - Schutzwall

Schutzmaßnahmen gegen Steinschlag auf der SS 38 Staatsstraße Bozen - Stilfserjoch und Steinschlagschutzdamm auf der SS 38 bei km 210 in Gargazon

Im Mai 2001 stürzten mehrere Kubikmeter Felsgestein aus den Quarzporphyrwänden oberhalb der Tankstelle kurz vor dem Ortsanfang von Gargazon ab. Ein besonders großes Exemplar blieb auf der Fahrbahn liegen, genau dort, wo kurz zuvor ein Linienbus die Stelle passiert hatte. Wäre der Stein einige Meter weiter zum Stillstand gekommen, so wäre er direkt in der Tankstelle gelandet. Nachdem bei einer Kontrollbegehung durch Geologen weitere Blöcke ähnlichen Ausmaßes in sehr labiler Lage angetroffen wurden, wurde die Planung eines Schutzdammes im Dringlichkeitsweg beschlossen.
Der Schutzdamm ist bei Steinschlagereignissen, wo größere Gesteinsvolumen und Mengen im Spiel sind, die einzige wirksame Schutzmaßnahme. Ähnliche Projekte wurden erfolgreich im Passeiertal, Ahrntal und Schnalstal eingesetzt. Ein Schutzdamm mit einer Länger von 140 m wird im Einfahrtsbereich in das Schnalstal gebaut.
Mit dieser Schutzmaßnahme wird zum einem ein dauerhafter Schutz der Staatsstraße und der sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Infrastrukturen gewährleistet und zum anderen konnte der "Graf-Volkmar-Wanderweg", der sich im steinschlaggefährdeten Bereich befand, auf die Dammkrone verlegt werden.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung 11.6

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Geol. Ludwig Nössing
Projektsteuerer
Geom. Egon Engl
Gesamtplaner
Dr. Ing. Christoph v. Pföstl
Bauleiter
Dr. Ing. Christoph v. Pföstl

Baukosten und Kubatur

1.100.000 €

Bauzeiten

Baubeginn
Oktober 2002
Bauende
Dezember 2003

Der Damm ist aus 17 Lagen bewehrter Erde geschüttet und erreicht eine mittlere Höhe von 11,5 m von der Fahrbahn aus gemessen. Der Damm ist 280 m lang und hat ein Volumen von 25.000 m³. Für seine Realisierung wurden 56.000 m³ Erdmaterial bewegt, 20.600 m² Geogitter verlegt und 3.600 Pflanzen gesetzt. Mit dem Damm wurde ein Auffangbecken für 25.000 m³ Felssturzmaterial geschaffen. Mit dieser naturnahen Bauweise konnte der Eingriff in die Landschaft auf ein erträgliches Maß abgemildert werden.