Mittewald - SS 12 Brennerstraße Steinschlagschutzarbeiten

Schutzmaßnahmen gegen Steinschlag auf Verkehrswegen auf der SS 12 Brennerstaatsstraße zwischen km 491,550 bis 492,950

Zwischen Franzensfeste und Freienfeld verläuft die Brennerstaatsstraße am Fuße hoher unregelmäßig abgestufter Felsflanken aus Brixner Granit. Tektonische Störungen und Verwitterung hatten den Fels weitflächig stark aufgelockert, so dass es abschnittsweise, besonders nach lang anhaltenden Niederschlägen, zu Steinschlag und Vermurungen kam. Augrund des kleinstückigen Zerfalls des Gesteins und der großen Ausdehnung der instabilen Bereiche waren lokale Sicherungen, vor allem im besonders stark betroffenen Straßenabschnitt zwischen km 491,550 - 492,950 nicht möglich. Aus der geomechanischen Aufnahme ergaben sich für diesen Bereich maximale Blockgrößen von etwa 0,5 m³ und Murenabgänge als Hauptphänomen. Somit wurde als zielführende Schutzmaßnahme eine durchgehende Steinschlagschutzbarriere längs der Staatsstraße ausgewählt.
Mit diesen elastischen Schutzzäunen, die sich seit Jahrzehnten als zuverlässige Schutzmaßnahme bewährt haben, will man das lose Geröll zurückhalten und die Vermurung der Fahrbahn vermeiden, deren Konsequenzen Straßensperren und lange Aufräumarbeiten sind.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung 11.6

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Geol. Ludwig Nössing
Projektsteuerer
Geom. Egon Engl
Gesamtplaner
Dr. Ing. Peter Endrich
Bauleiter
Dr. Ing. Peter Endrich
Geologische Bauassistenz
Dr. Maria Luise Gögl

Baukosten und Kubatur

1.440.000 €

Bauzeiten

Baubeginn
September 2004
Bauende
August 2005

Parallel zur Straße wurden 14 Zaunabschnitte mit 4 m Höhe und 11 Zaunabschnitte mit 3 m Höhe errichtet. Der geplante elastische Steinschlagschutzzaun hat ein Energievernichtungsvermögen von 2.000 kJ. Mit dieser Bauweise wird den Waldbesitzern der Zugang zu ihren Parzellen weiterhin gewährleistet. Für die Montage der Schutzzäune mussten 500 m Behelfsstraßen errichtet werden. Insgesamt wurden 1.310 m Zaun mit einer wirksamen Gesamtfläche von 4.650 m² errichtet. Zusätzlich zu den Projektarbeiten wurden bestehende Auffangbecken für die Aufnahme von 450 m³ Geschiebe vorbereitet, bestehende Entwässerungskanäle instand gesetzt und eine instabile Felsnase abgesichert.
Die parallele Bauweise zur Straße erleichtert die Instandhaltungsarbeiten. Mit gezielten Baumschlägerungen konnten die Schutzzäune so in das Gelände eingefügt werden, dass sie den Verkehrsteilnehmern verborgen bleiben.