Prettau - Landesbergbaumuseum

Schaubergwerk und Klimastollen

Am Ende des Ahrntales, zwischen Prettau und Kasern, befindet sich ein altes Bergwerk mit einem weit verzweigten Stollensystem von über 30 km, welches in mehrere Sohlenebenen aufgeteilt ist. Hier wurde seit dem 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1971 nach Kupfer geschürft. Nach einem längeren Stillstand des Bergwerkes wurde im Jahr 1994 mit der Einrichtung eines Landesbergbaumuseums begonnen. Zum Schaustollen wurde der unterste, längste und zugleich jüngste St. Ignaz-Erbstollen des Prettauer Kupferbergwerks adaptiert. Neben der Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen am Stollen wurden eine neue Beleuchtung eingebaut und die Grubenbahn modernisiert.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Hochbau Ost 11.1

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Arch. Enzo Campana
Projektsteuerer
Geom. Arthur Pizzini
Generalplaner
Dr. Arch. Heinrich Mutschlechner
Dr. Ing. Christoph von Pföstl
Bauleiter
Dr. Arch. Heinrich Mutschlechner
Dr. Ing. Christoph von Pföstl

Baukosten und Kubatur

Gesamtkosten Klimastation und Ambulatorium
1,9 Millionen Euro

Bauzeiten

Planung
1998 – 1999
Ausführung
2000 – 2001

Vor dem Stollenportal, in einem alten adaptierten Bauernhaus, befinden sich die Kassa und der Museumsshop. Wenige, gezielt gesetzte, zeitgenössische Architekturelemente weisen auf die neue Nutzung hin. Gegenüber wurden die Werkstatt, der Bahnhof selbst, ein Restaurant sowie ein Umkleideraum errichtet, wo die Besucher die nötige Ausrüstung, Helme und gelbe Schutzmäntel erhalten. Von hier aus startet die Grubenbahn, mit der die Besucher in den St. Ignaz-Erbstollen einfahren. Im Inneren wird den Besuchern bei einem Rundgang durch den Schaustollen ein umfassender Einblick in die harte Arbeitswelt der Knappen vermittelt.
Im Prettauer Bergwerk sind das ganze Jahr über konstante Raumtemperaturen von + 8° C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95 % vorhanden und es herrschen völlig allergen-, keim- und staubfreie Verhältnisse. Ideale Bedingungen um Menschen mit Atemwegserkrankungen eine Besserung ihres Leidens zu verhelfen, wie bereits Erfahrungen in verschiedenen europäischen Staaten mit der so genannten Späleotherapie gezeigt haben. Deshalb hat man im Jahr 1999 den letzten Seitenarm des St. Ignazstollens als Klimastollen eingerichtet. Über eine Luftschleuse werden der Klimastollen mit Betreuerkabine sowie die sanitären und technischen Einrichtungen erschlossen. Für den Ausbau wurden ausschließlich korrosionsbeständige allergen- und keimfreie Materialien wie Beton, rostfreier Edelstahl und Glas eingesetzt. Als Ergänzung wurde im Jahr 2001 das Arztambulatorium vor dem Mundloch des St. Ignazstollens errichtet, welches die Räume für das Arzt- und Pflegepersonal, einen Arbeitsplatz für eine Sekretärin sowie Lagerräume beinhaltet.

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