Toblach - Kunst-/Lichtinstallation im ''Gustav Mahler-Konzertsaal''

Grand Hotel in Toblach: Kunst-/Lichtinstallation im "Gustav Mahler-Konzertsaal" und akustische Anpassungen im Spiegelsaal des Kulturzentrums

Seit 1999 ist der Gustav-Mahler-Saal im Kulturzentrum - Grand Hotel Toblach in Betrieb. Ein reiches kulturelles Angebot mit Vorträgen und Konzerten (Gustav-Mahler-Wochen im Sommer und teilweise auch im Winter, rege internationale Kongresstätigkeit, Veranstaltungen lokaler Vereine und Vorstellungen) bietet den Feriengästen und den Bewohnern der Region höchste Qualität an Unterhaltung und Möglichkeiten zum Kunstgenuss. Internationale Gruppen und Musiker sind von der Akustik des Saals (es handelt sich um einen reinen Konzertsaal) sehr angetan. Der Saal wird immer mehr auch für Aufnahmen vermietet. Konzerte im Gustav-Mahler-Saal bieten den verschiedenen Kulturprogrammen einen besonderen Glanz und für Gäste und Besucher die landschaftlich einmalige Umgebung und die Möglichkeit zur Entfaltung ausgezeichneter Musik.
Das Projekt Kunst-Lichtinstallation basiert auf die Umsetzung der Diplomarbeit der aus Ungarn stammenden Künstlerin Fanni Fazekas an der Freien Universität Bozen. "Sie hat einen 72 m langen und 2 m hohen Lichtfries entworfen, der sich über drei Seiten des Saales erstreckt. Der Fries besteht aus einem feinmaschigen im Relief modellierten Metallgewebe, das mit einem reflektierenden Speziallack behandelt wurde. Mit LEDs in den Grundlichtfarben rot, grün und blau beleuchtet, kann die Installation durch schier unbegrenzte Variationsmöglichkeiten von Farbton und Intensität des Lichtes unterschiedlichste Stimmungen erzeugen." (Prof. Kuno Prey)
Die gesamte Installation wurde durch ständige Kontrollen der Raumakustik im Saal von Arch. Christina Niederstätter begleitet, die zusammen mit Prof. Dorothea Baumann und Maurice Lanfranchi im Jahre 1999 das akustische Gesamtkonzept und die akustische Umsetzung geleitet hat.
Lichtstimmungen werden mit einem Keyboard eingespielt; sie können aus vorab gewählten Einstellungen abgerufen oder live direkt eingespielt werden. Für eine bessere technische Steuerung der Veranstaltungen wurde im Rahmen der Ausführung dieser Arbeiten auch die Regiekabine hinter die Galerie versetzt. Zugleich wurden auch akustische Anpassungen im Spiegelsaal an der Decke ausgeführt.

Zuständiges Amt

Abteilung 6, Amt für Bauerhaltung

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Geom. Daniel Bedin
Projektsteuerer
Dr. Ing. Walter Sulzenbacher
Gesamtplaner
Dr. Fanni Fazekas
Dr. Arch. Christina Niederstätter
Meso Lichtplanung
Künstlerische Idee
Dr. Fanni Fazekas
Bauleiter
Dr. Arch. Christina Niederstätter
Akustik
Dr. Arch. Christina Niederstätter

Baukosten und Kubatur

250.000 €

Bauzeiten

03/2006 - 07/2006

Konzept Lichtfries Mahler Saal - Bilder der Klänge

Die Absicht der Künstlerin war es, den klassischen Stil des Saals mit einem modernen Element zu verbinden, ohne die ausgezeichnete Akustik und den Einklang mit der multifunktionellen Verwendung des Konzertraumes zu verändern. In der Entwicklung des Projektes wurde eine für jegliche Art von Aufführung geeignete Lösung gesucht. Als Hauptelement wurde ein Licht gewählt, welches es ermöglicht sowohl die Atmosphäre als auch die Emotionen unverzüglich zu verändern. Die LED-Beleuchtung erlaubt jede Lichtfarbe zu mischen mit Änderung von Intensität, Rhythmus, Sättigung jeder einzelnen Abspielung, je nach Vorstellung der Künstler. Das Belichtungsprogramm von MESO Frankfurt entwickelt erlaubt es, auf alle Lichtabschnitte einzugreifen und alle Ausdrucksparameter nach frei bespielbaren Effekten zu verändern. Es ist wie ein Fries rund um den Saal angeordnet, zentral steuerbar, sodass die gesamte Installation wie ein Instrument bespielbar ist bzw. der Klang in ein Lichterspiel "übersetzt" werden kann. Verschiedene Voreinstellungen – Atmosphären und Sequenzen können dank der speziellen Software gespeichert und abgespielt werden. Die Welt der Wissenschaft und der Kunst haben die Beziehung von Licht und Farbe, von Ton und Musik beschrieben und versuchen sie durch die mathematischen Rhythmen der Wellen zu erklären, womit sich Licht und Klang verbreiten. Einige Künstler (z. B. Luigi Veronesi) versuchen die Farbe über den Klang und die Frequenzen eines Instruments zu definieren. Der Vorschlag zur Gestaltung des Frieses nimmt die Beziehung von Licht und Klang als Ausgangspunkt, die dann in der wellenartigen Struktur der Wandverkleidung, die mit Licht bestrahlt wird, materialisiert wird. Die Welle aus Metallnetz bedeckt einen Teil der nackten Wand oberhalb der Holztäfelung, die Akustikelemente wurden mit akustisch gleichwertigen ersetzt (Akustik Arch. Christina Niederstätter).

Fotogalerie