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Technischer Landesbeirat genehmigt Pläne für Umfahrung Kastelbell-Galsaun

Der Durchzugsverkehr belastet die Ortschaften Kastelbell und Galsaun. Nun wird durch den Bau einer Umfahrungsstraße samt Tunnel eine Verkehrsentlastung angestrebt. Der Technische Landesbeirat hat jetzt grünes Licht für die Pläne gegeben. Die Ausschreibung dafür soll nach den notwendigen Enteignungen 2017 erfolgen. Die Gesamtkosten werden sich auf über 82 Millionen Euro belaufen.

Gutgeheißen: die Pläne für die neue Umfahrungsstraße Kastelbell-Galsaun mit T-Knoten im Westen.

Der auszubauende Streckenabschnitt der Staatsstraße 38 liegt zwischen dem Kilometer 176,50, circa 450 Meter westlich von Schloss Kastelbell, und Kilometer 179,40, der Abzweigung der bestehenden Staatsstraße 38 in die Ortschaft Tschars. Die Umfahrungsstraße wird als Tunnellösung mit entsprechenden Anschlussstrecken im Osten und Westen ausgeführt. Der Anschluss an Kastelbell ist im Westen mit einem T-Knoten als Vollanschluss geplant, im Osten mit einem Kreisverkehr. 

Die neue Umfahrungsstraße hat eine Gesamtlänge von rund 3,3 Kilometern, beginnt von Westen kommend kurz vor Schloss Kastelbell und mündet im Osten auf der Höhe der Gewerbezone Galsaun wieder in die bestehende Staatsstraße.

Die Linienführung der Trasse wurde so angelegt, dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Kreuzung im Westen wird mit einer Ausfädelspur von Reschen kommend und einer Linksabbiegespur von Meran kommend ausgebildet. Nach rund 200 Metern beginnt der neue Umfahrungstunnel: Der gesamte Tunnel führt über einen langgezogenen Rechtsbogen und endet beim Ostportal hinter Galsaun. Auf eine anschließende Geraden folgt ein Kreisverkehr, der den Anschluss an die bestehende Staatsstraße bildet. Die Länge des neuen Tunnels beträgt rund 2,5 Kilometer und weist ein geringes Längsgefälle von etwas mehr als einem Prozent auf. Die neue Trasse entspricht den Anforderungen durch die Vorgabe der Entwurfsgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern. An beiden Portalen werden Technikräume angebracht. In jeder Fahrtrichtung ist nach jeweils 1000 Metern eine Pannenbucht angeordnet. Geplant sind somit insgesamt vier Pannenbuchten und zudem vier Fluchtstollen im Abstand von je 500 Metern.

Die Gesamtbaukosten der Bauarbeiten betragen 71,1 Millionen Euro, das Gesamtbauvorhaben 82,3 Millionen Euro, davon 11,2 Millionen Euro für die technischen Anlagen.

Das begutachtete Ausführungsprojekt entspricht in großen Zügen der Lösung, die 2011 als Sieger aus dem Planungswettbewerb für das Vorprojekt hervorgegangen war und von der Bietergemeinschaft um das Planungsbüro Pfeifer Planung ausgearbeitet wurde.

Im Zuge der Planung wurden vertiefende geologische Untersuchungen durchgeführt, um mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen eine technisch korrekte Lösung des Tunnelbaues zu ermöglichen und dementsprechend den Kostenrahmen genau zu definieren. Da im Februar vergangenen Jahres im Bereich des Portals Ost ein Steinschlag erfolgte, muss dieser Abschnitt mit einem Damm geschützt und das Tunnelportal um rund 15 Meter verlegt bzw. verlängert werden.

Das weitere Vorgehen sieht nun die Einleitung und Durchführung der Grundablöseverfahren in den Jahren 2016/17 vor und die Ausschreibung der Bauarbeiten, die laut genehmigtem Bautenprogramm ab 2017 geplant ist.

mac

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