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Geotechnik: Fokus Gründungen und Schutzbauten

Um Geostrukturen ging es beim Kommissionstreffen für Geotechnisches Ingenieurwesen in Bozen. In Südtirol liegt der Fokus auf Fundamenten und Schutzbauten.

Mühlögger, Montagner und Mair bei Treffen der Kommission für Geotechnisches Ingenieurwesen (FOTO: LPA/M.Diquirico) (Foto: USP/M.Diquirico)

Rund 200 Fachleute waren am 24. November beim Treffen der Kommission für Geotechnisches Ingenieurwesen in Bozen mit dabei. Im Mittelpunkt standen Geostrukturen, Gründungen und Permafrost. „In einem Gebirgsland wie Südtirol liegt das Augenmerk auf guten Gründungen und Schutzbauten, um Steinschlag, Murenabgängen und Rutschungen, vor allem im Straßenbereich, entgegen zu wirken“, unterstrich Paolo Montagner, Direktor des Ressorts für Hochbau und technischen Dienst in Vertretung von Landesrat Christain Tommasini.

Was die Vergabe von öffentlichen Aufträgen betreffe, habe es durch das entsprechende Landesgesetz von 2015 eine ganze Reihe von Verbesserungen gegeben, vor allem hinsichtlich der Eindämmung von übertrieben hohen Abschlägen, hob Montager vor. So habe es seit Gültigkeit des Gesetzes bis dato bei 15 Wettbewerben zu technischen Diensten durchschnittlich Abschläge von 36 Prozent gegeben, während die Abschläge zuvor durchschnittlichen 60 Prozent ausgemacht haben. Die Vergabe von Arbeiten aufgeteilt in Losen komme vor allem auch mittleren und kleineren Unternehmern zu gute, sagte Montagner. Der Ressortchef verwies auch auf die Wichtigkeit von genauen Planungen und Projektierungen im Vorfeld von Arbeiten, die dadurch erzielten Einsparungen.

Mit dem neuen Gesetz sei nun der rechtlich komplexe Bereich des Vergabewesens klarer geregelt worden, was die Arbeitsmöglichkeiten für die Fachleute verbessere und die Qualität der Arbeiten erhöhe, betonte der Präsident der Ingenieurskammer der Provinz Bozen Julius Mühlögger.

Beim fünften dem Geotechnischen Ingenieurwesen gewidmete Kommissionstreffen wurden die innovativen Aspekte bei der Ausführung von Gründungsbauwerken auch in ungewöhnlichen Umgebungen wie dem Meer oder dem Gebirge mit einer Untersuchung der Probleme des Bauens auf Permafrostboden thematisiert. Landesgeologe Volkmar Mair referierte in diesem Zusammenhang zum Thema Permafrost. Außerdem wurden besondere Anwendungen für Gründungen vorgestellt, die durch Einbeziehung von Wärmetauschern genutzt werden können. Diese nutzen die natürliche Fähigkeit des Erdbodens zur ganzjährigen Beibehaltung seiner konstanten Temperatur und bieten demnach Vorteile aus energetischer Sicht sowie Vorteile für die Umwelt.

SAN

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