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Tagung in Bozen: Mehrsprachigkeit als Bildungsziel

Rosmarie de Monte Frick von der Pädagogischen Abteilung bei der heutigen Tagung zum Thema Mehrsprachigkeit, CLIL und sprachaufmerksamen Unterricht. Foto: Verena Hilber

Zum Thema Mehrsprachigkeit hat heute (11. November) eine Tagung in Bozen stattgefunden.

Vielfalt und Diversität prägen – dem europäischen Trend entsprechend – auch die Südtiroler Schulwelt. Sprachliche Aspekte spielen in der gesamten Bildungstätigkeit eine wichtige Rolle, nicht nur für Kinder und Jugendliche mit anderem sprachlichen und kulturellen Hintergrund.

Zum Thema Mehrsprachigkeit, CLIL und sprachaufmerksamer Unterricht hat deshalb die Pädagogische Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion heute (11. November) eine Tagung an der EURAC organisiert. Dazu eingeladen waren vor allem Lehrpersonen, Schulführungskräfte und Interessierte.

Rosmarie de Monte Frick und Evi Debora Schwienbacher von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion stellten bei dieser Gelegenheit das Gesamtkonzept „Sprache(n) und Mehrsprachigkeit“ vor: „Es geht uns bei diesem Konzept vor allem darum, das größtmögliche Verständnis füreinander und um faire Bildungschancen für alle unsere Kinder und Jugendlichen in unserem Bildungssystem zu ermöglichen“, so Schwienbacher. Eine große Rolle spiele dabei die sprachliche Bildung, deren Begleitung bestmöglich unterstützt werden müsse; die sprachlichen Repertoires aller Kinder und Jugendlichen seien dabei zu berücksichtigen. Um die Mehrsprachigkeit als Bildungsziel zu verfolgen, sei ein Zusammenspiel aller am Bildungsprozess Beteiligten notwendig. „Mehrsprachigkeit realisiert sich im Sprachen- und im Sachfachunterricht mit der CLIL-Methodik in einer Fremd- als Kommunikationssprache – wie dies bereits an 12 unserer 21 staatlichen Oberschulen geschieht“, unterstrich Rosmarie de Monte Frick von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion. „Es geht dabei um das Prinzip ‚Weg von den einzelnen voneinander abgegrenzten Sprachen, hin zu einem synergetischen Miteinander von Sprachen‘, indem wir beim Lernen einer Sprache vom Lernen einer anderen Sprache profitieren, als Lernende und auch als Lehrende“, betonte Schwienbacher. Kinder und Jugendliche sollen dabei sowohl ihre einzelsprachlichen als auch ihre mehrsprachigen Kompetenzen erweitern, wie sie im Mehrsprachencurriculum Südtirol definiert sind.

Namhafte Expertinnen und Expertinnen referierten im Rahmen der Veranstaltung. Professor Britta Hufeisen, Leiterin des Fachgebiets Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit des Instituts für Sprach- und Literaturwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt sprach – krankheitsbedigt über eine Videozuspielung – über die Entwicklung der funktionalen Mehrsprachigkeit in ihrem Universitätsbetrieb und darüber, wie Mehrsprachigkeit auch an den Schulen funktionieren könnte (mit Vor- und Nachteilen).

CLIL-Experte Phil Ball, der unter anderem für den Verband der baskischen Schulen als Berater arbeitete und auch Autor zahlreicher Fachpublikationen zum Thema CLIL ist, gab Hinweise und Tipps für einen effektiveren CLIL-Unterricht.

Professor Sara Hägi-Mead leitet an der Bergischen Universität Wuppertal den Arbeitsbereich „Mehrsprachigkeit in der Schule“. In ihrem Impulsreferat definierte und verortete sie Sprachaufmerksamkeit und deren  Relevanz und Möglichkeiten für den Unterricht allgemein. Sie ging dabei den Fragen nach, was einen sprachaufmerksamen Unterricht auszeichnet, was es dabei zu beachten gilt und wer davon profitiert.

Am Nachmittag fanden mehrere Workshops statt, in denen die Tagungsteilnehmer/innen die Themen vertiefen konnten.

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vh

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