Initiativen und Projekte
Der Schwerpunkt Sprache(n) und Mehrsprachigkeit wird auch in den von der Schule organisierten Projekten und Initiativen inner- und außerhalb des Unterrichts sichtbar. Sie richten sich an die Vertreter*innen der gesamten Schulgemeinschaft und an ihr Umfeld: Schüler*innen, Lehrer*innen, Familien, interessierte Öffentlichkeit.
- Die Schule bietet regelmäßig mehrsprachige innerschulische Initiativen wie Expert*innenvorträge zu relevanten Themen, Workshops, Schwerpunkttage (z. B. jährlich eine „Woche der Mehrsprachigkeit“, in der alle Lernenden mehrsprachige Aktivitäten durchführen, Sprachencafé ...).
- Die Schule bietet auch unterrichtsbegleitende Initiativen, bei denen Sprache(n) und Mehrsprachigkeit thematisiert werden (z. B. Besuch von Museen, Theatervorstellungen, Opern, relevante Workshops in allen Sprachen, Angebot Eurac).
- Die Schule gestaltet eine mehrsprachige Schüler*innen-/Schulzeitung.
- Die Schule organisiert altersgemäß kürzere und längere Sprachaufenthalte/Austauschprogramme für ganze Klassen im In- und Ausland (z. B. Settimana azzurra, Intensivsprachreisen ...).
- Die Schule pflegt virtuell und/oder real Kontakte zum Ausland (z.B. eTwinning) und sucht Schulpartnerschaften im In- und Ausland.
- Die Schule ermöglicht Schüler*innen und Lehrpersonen die Teilnahme an relevanten Erasmus+-Mobilitätsprojekten.
- Die Schule ermutigt die Oberschüler*innen zur Teilnahme an Un Anno in L2 oder einem Auslandsjahr. (Externer Link)
- Die Schule bietet den Erwerb von Sprachzertifizierungen (z. B. PLIDA, Cambridge Certificates, DELF).
- Die Schule vermittelt Oberschüler*innen Praktikumsplätze/Sommer-Arbeitsangebote im In- und Ausland.
- Die Schule bereitet Oberschüler*innen auf die Teilnahme an relevanten Wettbewerben vor: Jugendredewettbewerb, Fremdsprachenwettbewerb, journalistische Schreibwerkstatt, Poetry Slam.
- Die Schule bezieht in der Grund- und Mittelschule die Erstsprachen der Schüler*innen ein, indem sie “Sprachwochen” organisiert, bei denen die Erstsprachkinder als Expert*innen fungieren.
Beispiele guter Praxis und weiterführende Links
- Glaziologiecamp
Das Glaziologiecamp (Externer Link) ist ein Angebot für Schüler*innen der Abschlussklassen deutsch- und italienischsprachiger Oberschulen. Die Jugendlichen verbindet das gemeinsame Interesse an Naturwissenschaften und die Begeisterung für Bergerlebnisse, das steht im Mittelpunkt des Camps. Die Sprache ist dabei Mittel zum Zweck und gerade der unkomplizierte und lockere Umgang damit lässt Sprachbarrieren kleiner werden. - Projekt „Der Weg nach Europa mit Bildungsreise Brüssel“
Dieses Projekt richtet sich an deutsche, italienische und ladinische Oberschulen. Ziel ist es, gemeinsam mit einer Partnerschule einer anderen Sprachgruppe ein Projekt mit Europabezug auszuarbeiten. Vertiefend dazu wird gemeinsam eine Bildungsreise nach Brüssel mit Besuch von EU-Institutionen, Ausstellungen, Museen, Treffen mit Politikern etc. unternommen. Die Kosten dafür werden von den drei Bildungsdirektionen getragen.
Kontakt: Ulrike.Huber@provinz.bz.it, T 0471 41 76 39 - Superabile
… ist ein mehrsprachiges, inklusives Theaterprojekt der Bozner Gruppe „La Ribalta“. (Externer Link)
Das Institut IPRASE (Istituto provinciale per la ricerca e la sperimentazione educativa) (Externer Link) der Provinz Trient und die Universität Trient veranstalten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Trient und Rovereto den Schüler*innenwettbewerb „A suon di parole“, ein Debattierturnier in der Zweit- und Fremdsprache (Englisch), an dem auch Südtiroler Schulen teilnehmen können.
Der Südtiroler Jugendredewettbewerb bietet Schüler*innen der Mittel- und Oberschule jährlich die Chance, einmal auszuprobieren, wie es ist, auf einer Bühne zu stehen und die eigenen Gedanken in den Mittelpunkt zu stellen.
- eTwinning
eTwinning (Externer Link) bietet allen Lehrpersonen, Schulführungskräften und Mitarbeiter*innen an Schulen die Möglichkeit, mit andern zu kommunizieren und zu kooperieren, Projekte zu entwickeln, sich auszutauschen und Teil einer der spannendsten Lerngemeinschaften Europas zu sein. - Vernetzung von Schulen für multilinguale Projekte
An der Pädagogischen Abteilung gibt es eine Liste von sprachenfreundlichen Schulen, die Kontakt zu anderen Südtiroler Schulen aufnehmen wollen, um sich gegenseitig bei plurilingualen Projektentwicklungen zu unterstützen oder ein gemeinsames, schulübergreifendes mehrsprachiges Projekt zu starten.
Kontakt: luca.sgambelluri@scuola.alto-adige.it, T 0471 41 72 36
- Museion Bozen: Kunst und Sprache
Das Museion entwickelt zu jeder neuen Ausstellung altersdifferenzierte Multisprachen-Angebote für die Lernbereiche L2 & L3, welche von Schulklassen genutzt werden können. Zusätzlich besteht ein umfassendes Angebot an interaktiven Handlungsparcours für den CLIL-ausgerichteten Unterricht. Alle Angebote richten sich an die Grund-, Mittel- und Oberschule.
Infos & Kontakt: visitorservices@museion.it. - Eurac (Externer Link)
1. an Südtirols Schulen
Manche Südtiroler Schulen widmen sich bereits seit mindestens 2013 der systematischen Förderung der Mehrsprachigkeit. In den Jahren 2013 bis 2016 waren sie in der an der Pädagogischen Abteilung angesiedelten Arbeitsgruppe Schulen auf dem Weg zu einem Gesamtsprachencurriculum vertreten, in der das Mehrsprachencurriculum Südtirol (Externer Link) entstand. Einige davon stellen ihre Maßnahmen und Initiativen vor:
- Mittelschule Herz-Jesu-Institut, Mühlbach
- Mittelschule Egger Lienz, SSP Bozen-Stadtzentrum
- Realgymnasium und Fachoberschule für Bauwesen, Bozen
- Gymme – Sprachengymnasium Meran
- Gymnasium Walther von der Vogelweide, Bozen
Kontakt: luca.sgambelluri@scuola.alto-adige.it (Externer Link)
T 0471 41 72 36
Luca Sgambelluri sammelt mehrmals jährlich rezente Initiativen mit Querverweis zu ausführenden Schulen.
2. im benachbarten Ausland
- Schulnetzwerk voXmi (Externer Link) – voneinander und miteinander Sprachen lernen und erleben Das Schulnetzwerk voXmi vereint und unterstützt sprachenfreundliche Schulen. Alle Sprachen sind für voXmi gleich viel wert und jede Sprache ist ein Baustein hin zu einer umfassenden sprachlichen Bildung der Lernenden. Dazu verwenden voXmi-Schulen zukunftsorientierte Methoden und moderne digitale Technologien, die grenzüberschreitende Vernetzung unterstützen.
- Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum ÖSZ (Externer Link)
Das ÖSZ bietet eine Vielzahl von Materialien zum Download, von Projekten und Aktionen für die Schule. Besonders erwähnenswert sind: - Das Sprachen-Innovations-Netzwerk SPIN
Mit dem SPrachenInnovationsNetzwerk SPIN bietet das ÖSZ ein betreutes Netzwerk, das Institutionen und Lehrende bei Projektentwicklungen und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. In der SPIN-Projekt-Datenbank (Externer Link) findet man Beispiele guter Praxis zum Sprachenlernen. - Das Europäische Sprachensiegel
Unter dem Stichwort Aktionen findet sich das ESIS – das Europäische Sprachensiegel, (Externer Link) das innovative Spracheninitiativen auszeichnet; unter dem Stichwort Projekte kann man Projektdatenbanken aufrufen – eine österreichische auf Deutsch sowie eine europäische (European Language Label Database). Auch hier finden sich sehr viele interessante Sprachenprojekte für alle Ebenen des Schulsystems. - Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Materialien zu Mehrsprachigkeit bzw. zum Sprachenlernen Die neue Website des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Externer Link) enthält mehrere Rubriken mit Informationen: mehrsprachige Kinderbücher, die Zeitschrift Trio, Sprachensteckbriefe (Beschreibungen von Sprachen der Migrant*innen), muttersprachlicher Unterricht und Hintergrundinformationen bzw. Publikationen des Ministeriums. Unter „Aktuelles“ gibt es z. B. e-lectures und Hinweise auf Veranstaltungen. Interessant ist die Liste an Kinderbüchern; in regelmäßigen Abständen wird ein neues Buch vorgestellt. Die Sprachensteckbriefe enthalten gute Beschreibungen der Sprachen, Beispiele, besondere Stolpersteine, Hörbeispiele u. a. m.
- Bundeszentrum für Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit – BIMM (Externer Link)
Das BIMM ist ein Netzwerk der österreichischen Pädagogischen Hochschulen. Der Fokus liegt auf den Themenfeldern Diversität, Chancengleichheit, Sprachen, Kulturen und Religionen und die damit verbundenen strategischen Fragen für das Bildungssystem auf unterschiedlichen Ebenen.
Das BIMM bündelt Know-how, Kompetenzen und Ressourcen im Sinne seiner Ziele und macht diese sichtbar. Hier finden sich z.B. Themenpakete, aktuelle Fortbildungsangebote, Hinweise auf einschlägige Publikationen.
Internationale und europäische Gedenktage bieten die Möglichkeit, auf Themen aufmerksam zu machen, und können für Schulen ein Anlass sein, mit kleineren oder größeren Projekten zu den entsprechenden Themen an die Öffentlichkeit zu treten.
- Im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit ist etwa der Europäische Tag der Sprachen (Externer Link) zu nennen, der vom Europarat auf den 26. September festgesetzt wurde und auf die reiche sprachliche und kulturelle Vielfalt in Europa aufmerksam machen will (mit didaktischen Materialien)
- Ein weiterer Anlass, sich mit Sprachen zu beschäftigen, kann der Internationale Tag der Muttersprache sein. Zu diesem Anlass gibt es immer wieder interessante Initiativen der Koordinierungsstelle für Integration.
Auch dieser Tag, begangen am 21. Februar, erinnert an den sprachlichen und kulturellen Reichtum, an den Wert der Mehrsprachigkeit und daran, dass viele Sprachen vom Aussterben bedroht sind und gerade Sprachen mit einer kleinen Zahl an Sprecher*innen besonderen Schutzes bedürfen. - Im weiteren Sinne um Kultur und Sprachen geht es auch am Internationalen Tag der Migrant*innen am 18. Dezember, der an die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte der Wanderarbeiter*innen und ihrer Familien erinnert, die allerdings bisher von vielen (auch europäischen) Industrie- und Einwanderungsländern nicht unterzeichnet wurde.
2020 hat es dazu ein von der Koordinierungsstelle für Integration initiiertes Projekt gegeben, an dem je eine Schule der Oberstufe mit deutscher, italienischer und ladinischer Unterrichtssprache teilnahm.