Sprachen und Kulturen in der Schulgemeinschaft
Die Schule ist eine Gemeinschaft, in der Sprachen und damit verbundenes kulturelles Wissen gelebt werden. Gleichzeitig ist diese Gemeinschaft auch mit dem Umfeld, dem Stadtviertel, der Stadt/dem Dorf, dem Land und noch weiter mit anderen Ländern verbunden. Die Schulgemeinschaft – Schüler*innen und Eltern, Lehrpersonen sowie die Schulführung –, die Sprache(n) und Mehrsprachigkeit in den Mittelpunkt stellt, ist offen und dynamisch in einen Lernprozess involviert, in dem alle voneinander lernen. Die Mitglieder der Schulgemeinschaft sind für den Wert von Sprache(n) und Mehrsprachigkeit sensibilisiert. Die Schule heißt die Mehrsprachigkeit jeder und jedes Einzelnen willkommen, wertschätzt sie, macht sie sichtbar und fördert bewusst die Zusammenarbeit sowie den Austausch innerhalb der Schulgemeinschaft.
Inklusion
In inklusiven Schulen wird Verschiedenheit anerkannt, wertgeschätzt und bewahrt. An Südtiroler Schulen gibt es vielfältige Formen der Verschiedenheit innerhalb einer Gruppe/Klasse: An manchen Schulen sind viele Sprachen und verschiedene Kulturen vorhanden, die es einzubeziehen, wahrzunehmen, wertzuschätzen und produktiv zu nutzen gilt. Es gibt aber auch Schulen, die in einem ziemlich einsprachigen Umfeld liegen und wo andere Sprachen (Italienisch, Englisch …) und andere Lebenswelten proaktiv eingebracht werden müssen.
Inklusion wird aktiv gelebt, wenn Schulen die Vielfalt in möglichst vielen Facetten in den alltäglichen Unterricht integrieren und nicht nur auf punktuelle (Vorzeige)Projekte setzen. Dabei geht der Auftrag an alle Beteiligten, ihren Part in der gemeinsamen Verantwortung zu übernehmen, wobei auch die Eltern miteinbezogen werden.
Die Rolle der Schule
- Die Schule verfügt für die Integration neuer Schüler*innen unterschiedlicher Herkunftssprachen über ein Aufnahme- und Willkommensprozedere, das im Schulprogramm verankert ist.
- Die Schule zeichnet sich durch eine offene Haltung aus, ist inklusiv und kooperativ.
- Die Schule erkennt Mehrsprachigkeit als Potential an.
- Die Schule begrüßt Sprachenvielfalt und -reichtum.
- Die Schule wertet die reale Mehrsprachigkeit der Lehrpersonen auf.
- Die Schule steht Sprachen und Kulturen wertschätzend gegenüber.
- Die Schule bindet die Familien und externe Personen in mehrsprachige Unterrichtsaktivitäten und Projekte ein.
- Die Schule wertet die reale Mehrsprachigkeit der Schüler*innen auf.
- Die Schule bietet vielfältige Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch.
- Die Schule macht Sprachen und Kulturen wertschätzend sichtbar.
- Die Schule lebt Inter- und Transkulturalität und macht sie sichtbar, kommuniziert das nach innen und außen.
- Die Schule lebt Haltungen wie den angstfreien und offenen Umgang mit anderen Sprachen und Kulturen vor.
- Die Schule macht an der Schule vorhandene Sprachen und Sprachvarietäten sicht- und hörbar.
- Die Schule stellt Produkte mehrsprachiger Arbeit visuell für Schüler*innen und Eltern dar.
- Die Schule verfügt über eine mehrsprachige Bibliothek und Lehrmittel in verschiedenen Sprachen.
- Die Schule fördert das individuelle sprachliche Repertoire durch Maßnahmen, die den Selbstwert jeder einzelnen Lernenden und der Familien stärkt.
- Die Schule bietet nach Möglichkeit den Familien konkrete Unterstützung zur Weiterentwicklung der Sprachen der Familie, z. B. durch Aufgabenstellungen ausgehend vom Unterricht, die die Familiensprachen mit einbeziehen.
- Die Schule lebt funktionale Mehrsprachigkeit.
- Die Schule zeichnet sich durch eine offene Haltung aus, auch den Familien gegenüber.
- Die Schule fordert und fördert eine offene Haltung gegenüber Sprachen auch bei den Eltern.
- Die Schule schafft und nützt Gelegenheiten für interkulturelle Begegnungen.
- Die Schule fördert die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Familien und bindet sie vermehrt als Ressource ein, z. B. als Vorleser*innen oder Vermittler*innen von Sprachen und Varietäten.
- Die Schule fördert die Kommunikation mit Erziehungsverantwortlichen durch Weiterbildungsangebote und Informationsabende für Eltern im Bereich sprachliche und kulturelle Bildung.
- Die Schule unterstützt Familien in der Pflege und Wertschätzung ihrer Herkunftssprachen.
- Die Schule macht Vorurteile und Stereotype bewusst und entwickelt einen konstruktiven Umgang damit.
- Die Schule nützt die Kooperation mit der örtlichen Bibliothek, Ludothek, mit Vereinen und Gruppen in der Gemeinde.
Die Rolle der Pädagogischen Abteilung
- Die Pädagogische Abteilung bietet kontinuierliche berufsbegleitende Professionalisierung sowie unterstützende Fortbildung auch in Verbindung mit spezifischen Unterrichts- und Schulentwicklungsprozessen.
- Die Pädagogische Abteilung und Pädagogischen Beratungszentren begleiten und beraten Schulen bei der Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen, die das Umfeld berücksichtigen und Eltern miteinbeziehen: Elternkurse, Eltern als Partner der Schule (Partizipation). Siehe Sprachenzentren.