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Prozessionsspinner: Abstand halten, nicht draufsteigen
In den nächsten Wochen werden sich die Raupen des Prozessionsspinners auf den Weg zu dem Ort machen, wo sie sich einpuppen. Die Abteilung Forstdienst ruft dazu auf, Abstand zu halten.
Prozessionsspinner entwickeln sich über den Winter bevorzugt in Weiß- und Schwarzkiefern und Zedern, wo sie die typischen Seidennester bilden – in milden bis gemäßigten Klimazonen. In Südtirol ist der Vinschgau jenes Gebiet, wo sie am häufigsten vorkommen. Ihr Lebenszyklus umfasst insgesamt fünf Larvenstadien, das letzte Stadium ist die Prozession zum Ort der Einpuppung. In langen Kolonnen, Tier an Tier gereiht, sind die haarigen Raupen zu beobachten. Für den gesunden Baum stellen Prozessionsspinner kein Problem dar, der Kontakt mit ihnen kann aber für Menschen und Hunde unangenehme, in wenigen Fällen auch gesundheitsschädigende Folgen haben.
"Wir rufen Bürgerinnen und Bürger und vor allem Hundehalterinnen und Hundehalter dazu auf, Abstand zu halten. Hunde sollten vor allem in Kiefern- und Zedernwäldern an die Leine genommen werden oder diese Gegenden in den ersten warmen Tagen am Ende des Winters meiden", heißt es aus der Abteilung Forstdienst. Die Raupen verfügen über Brennhaare, die sie bei Gefahr abstoßen können. Deshalb ist Abstandhalten ratsam. Man sollte auch nicht auf die Raupen treten oder anderweitige Versuche unternehmen, sie zu vernichten, weil die abgestoßenen Brennhaare so leicht sind, dass sie mit dem Luftzug transportiert werden. "Die Brennhaare haben einen ähnlichen Effekt wie Brennnesseln. Im Normalfall reicht eine Behandlung mit Cremes oder Antihistaminika, für Allergiker kann aber der Weg ins Krankenhaus nötig werden", sagt Alessandro Andriolo, Experte in der Abteilung Forstdienst.
Präventiv werden Spritzungen aus der Luft vorgenommen. "Im vergangenen Jahr haben wir das im Vinschgau mit Erfolg gemacht. Diese Maßnahmen sind aber kostspielig und die Ausnahme-Genehmigungswege sind langwierig", sagt Andriolo. Wo Prozessionsspinner in der Nähe von Kindergärten, Spielplätzen, Schulen oder Altersheimen leben, werden Fallen an den Stämmen befestigt – die Raupen wandern auf dem Weg vom Nest in der Baumkrone über den Stamm und hier direkt in die Falle statt in Richtung Einpuppung. Solche Fallen sind frei im Fachhandel erhältlich. Für Beratung steht der Forstdienst zur Verfügung.
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LPA/uli