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Bevölkerungsschutz: Landesrat Schuler besichtigt Baustellen im Wipptal

Bevölkerungsschutzlandesrat Schuler hat sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an Baustellen in den Gemeinden Pfitsch, Sterzing und Freienfeld verschafft.

Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hat heute (24. September) mit dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger und dem Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Fabio De Polo in Begleitung von Technikern und Gemeindevertretern Baustellen der Wildbachverbauung im Großbergbach, am Herrentischgraben und im Trenserbach in Augenschein genommen. "Den umfangreichen Schutzbauten ist es zu verdanken, dass keine größeren Schäden an Siedlungen und Verkehrswegen auch bei extremen Wetterbedingungen zu verzeichnen sind", unterstreicht Landesrat Schuler: "In allen Bereichen des Schutzes vor Naturgefahren wird der Kenntnisstand kontinuierlich vorangetrieben. Dieses große fachliche Wissen unseres Funktionsbereichs Wildbach- und Lawinenverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz ermöglicht es, die Art der Verbauung extremen Situationen anzupassen."

Sicherungsmaßnahmen im Großbergbach zum Schutz von Fußendraß

70.000 Kubikmeter Gesteinsmaterial kann die vor drei Jahren erbaute Rückhaltesperre im Großbergbach zurückhalten und damit die Sicherheit für die Häuser und Höfe im Weiler Fußendraß in Pfitsch erhöhen. Im August vor neun Jahren hatten mehrere Muren große Schäden im Pfitscher Tal angerichtet. Im vergangenen Jahr hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in der Agentur für Bevölkerungsschutz mit der Umsetzung zweier weiterer Projekte zum Schutz von Fußendraß begonnen, die voraussichtlich bis Ende kommenden Jahres andauern werden, erklärt Amtsdirektor und Bauleiter Alexander Pramstraller: Im Unterlauf des Großbergbachs werden eine Künette, also ein künstlich geschaffenes Gerinne aus Beton und Stein, Ufermauern und eine Brücke neu errichtet. Zudem haben Vorarbeiter Hubert Rungger und sein Bautrupp die beim Unwetter 2012 zerstörte Hofzufahrt zum Müllerhof neu trassiert. Insgesamt werden in die derzeit laufenden Sicherungsmaßnahmen rund 1,8 Millionen Euro investiert.

Sanierung alter Konsolidierungssperren im Herrentischgraben

Vor 65 Jahren waren im Herrentischgraben am Rosskopf eine Serie von handgemauerten Konsolidierungssperren errichtet worden. Derzeit werden mit dem dritten Baulos die untersten Sperren am Unterlauf saniert, erläutert Projektant und Bauleiter Philipp Walder. Im Zuge der Arbeiten entfernen Vorarbeiter Roland Langgartner und sein Bautrupp zunächst die Sperren von Bäumen, Sträuchern und Bewuchs, um die Fugen des Mauerwerks mit Hilfe eines Hochdruckreinigers und mittels Presslufthammer säubern zu können. Fehlstellen werden ausgebessert, unterspülte Bereiche neu untermauert. Jene Bauwerke, die auf Grund ihrer Beschädigung nicht mehr saniert werden können, werden an Ort und Stelle wieder neu errichtet. Für eine zusätzliche Stabilität werden die Sperren in den bergseitigen Untergrund verankert. Die Baustelle ist nur sehr schwierig erreichbar, weshalb ein Hubschrauber für die Materialtransporte eingesetzt werden muss. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 200.000 Euro.

Auffangbecken und Künette im Trenserbach verringern Gefahr von Vermurungen

Mit der Umsetzung von zwei Baulosen hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord die vom Trenserbach ausgehende Gefahr verringert. Vor Beginn der Bauarbeiten, berichtet Projektant und Bauleiter Lukas Pichler, wurde der Bach am Beginn des Schwemmkegels mit drei Rohrdurchlässen unter die Zufahrtsstraßen geleitet, laut Gefahrenzonenplan führte dies bei Unwettern zu Übersarungen und Vermurungen. Mit dem ersten Baulos wurden ein Auffangbecken und eine neue Künette gebaut, mit dem zweiten diese Künette verlängert, eine Brücke errichtet und eine neue Hofzufahrt verwirklicht. Dank dieser Baumaßnahmen südlich der Grundschule von Trens bis zum Beginn des Schwemmkegels des Trenserbaches soll künftig Wasser schadlos abgeleitet werden und Geschiebematerial im Auffangbecken liegen bleiben.Vorarbeiter Roland Langgartner und sein Bautrupp haben die Bauarbeiten vor kurzem abgeschlossen. In die Maßnahmen wurden 630.000 Euro investiert.


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LPA/mac