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Euregio-Wetterbericht: Projekt Tinia wird fortgeführt

Bei der heutigen (29. September) Sitzung des Euregio-Vorstands in Sèn Jan im Fassatal wurde die Fortführung des Projektes einer Web-Plattform mit Wettervorhersagen für die Euregio beschlossen.

Das Projekt Tinia sieht die Schaffung einer gemeinsamen Wettervorhersage auf einer Internetplattform für Tirol, Südtirol und das Trentino vor, wobei letzterem die Koordinierung der Initiative obliegt. Das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Italien-Österreich für die europäische territoriale Zusammenarbeit finanzierte Projekt Tinia (Euregio-Wetterbulletin) bringt zwei Partner zusammen: den Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit EVTZ Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Tirol ZAMG. Das Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung und sein Trentiner Pendant sowie der hydrographische Dienst des Landes Tirol sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt.

Die Arbeiten verlaufen planmäßig, erklärte der Euregio-Präsident und Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti: Die Forschenden der Bruno-Kessler-Stiftung haben einen Algorithmus entwickelt, der es ermöglicht, die Wettervorhersage in verschiedenen Sprachen abzurufen. Die Standardisierung der Daten zwischen den Diensten des Trentino und Südtirols sowie der Projektpartner ist ebenfalls abgeschlossen. Die Ausschreibung für die Einrichtung der Plattform wird in Kürze veröffentlicht. Trotz pandemiebedingter Verzögerungen konnte das Projekt ohne zusätzliche Kosten fortgesetzt werden.

Das nach dem Hauptgott der etruskischen Mythologie benannte Projekt Tinia ist innovativ: Nach dem Vergleich und der Validierung der verfügbaren MOS-Systeme (Model Output Statistics) wurde von den drei Wetterdiensten das System mit der besten Qualität und Zuverlässigkeit der Wettervorhersagen ausgewählt. Es wurden zwei Softwaresysteme für die automatische Generierung von Textvorhersagen entwickelt, die auf Rohdaten numerischer Wettervorhersagemodelle und auf gemischten Wettersymboldaten basieren; das erste System basiert auf Techniken der künstlichen Intelligenz und neuronalen Netzen. Darüber hinaus wurde ein weiteres Softwaresystem entwickelt, das ebenfalls auf künstlicher Intelligenz basiert und die automatische Übersetzung von Textprognosen ermöglicht. Mit der Erhöhung der Genauigkeit der Vorhersagen und deren Verständlichkeit und Anschaulichkeit für die Bevölkerung wird eine Verbesserung der Qualität erreicht.

Dieses innovative Projekt Tinia werde es ermöglichen, das vorhandene Angebot zu homogenisieren und einen Mehrwert für die Bevölkerung der Euregio sowie für die Touristen zu schaffen, sind sich der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesrat für Bevölkerungsschutz und Tourismus Arnold Schuler einig: Die einheitliche Darstellung der Wettervorhersagen wird auch grenzüberschreitende Aktivitäten erleichtern und die Zivilschutzmaßnahmen in den drei Gebieten unterstützen. Ziel des Projektes ist es auch, eine einheitlichere Wahrnehmung der Euregio in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

Mit der heutigen Bestimmung wurde die Koordinierung der Aktivitäten zur Verwaltung des gemeinsamen Internetauftrittes des Wetterberichtes für die Euregio an die autonome Provinz Trient übertragen. Dazu gehören auch die Wartung und die weitere technische und wissenschaftliche Entwicklung der Internetseite.


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LPA/red/mac