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Euregio-Vorstand im Fassatal: "Euregio kein abstraktes Gremium"

Mehr Augenmerk auf die Brenner-Achse und konkrete grenzüberschreitende Kooperation im Bevölkerungsschutz, beim Wetterbericht und auf Gemeinde-Ebene waren heute Gegenstand der Euregio-Vorstandsitzung.

Am heutigen Donnerstag (29. September) trat der Euregio-Vorstand mit Euregio-Präsident und Landeshauptmann des Trentino Maurizio Fugatti, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Tirols Landeshauptmann Günther Platter in Sèn Jan di Fassa im Trentino zusammen. "Der Euregio-Vorstand tagt heute an einem Ort, an dem das Erbe der ladinischen Sprache und Kultur bewahrt und gefördert wird. Dieses Erbe gehört der gesamten Euregio und erinnert uns daran, dass der Schutz und die Förderung der sprachlichen Minderheiten das Fundament unserer Autonomie ist", sagte Euregio-Präsident Fugatti. "Die heute gefassten Beschlüsse zum grenzüberschreitenden Katastrophenschutz oder zum gemeinsamen Wetterbericht bestätigen, dass die Euregio kein abstraktes Gremium, sondern für unsere Gemeinschaft wichtig ist."

Sorge um Verkehrsentwicklung auf Brenner-Route

Landeshauptmann Arno Kompatscher brachte in der Vorstandssitzung seine Sorge über die Verkehrssituation auf der Brenner-Route zum Ausdruck. "Es braucht sowohl auf politischer als auch auf technischer Ebene eine bessere Abstimmung. Im Besonderen muss die Zusammenarbeit zwischen den Autobahn- und Schienennetzbetreibern wesentlich verbessert und intensiviert werden", forderte Kompatscher.

Im Rahmen des Treffens dankten Euregio-Präsident Fugatti und Landeshauptmann Kompatscher dem scheidenden Tiroler Landeshauptmann Platter für dessen großes Engagement für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Europaregion während seiner politischen Tätigkeit. "Günther Platter hat viel Energie und Herz in das Projekt Euregio gesteckt", unterstrich Kompatscher, "und damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung der Europaregion geleistet." Platter stellte fest, dass "die Euregio-Reform, die unter der Tiroler Präsidentschaft realisiert wurde, bereits nach einem Jahr erste Früchte trägt. Die Europaregion bringt sich in immer mehr Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger ein."

Grenzüberschreitender Bevölkerungsschutz nimmt Form an

Beispielhaft für die weitere Entwicklung ist der grenzüberschreitende Bevölkerungsschutz. "Die Natur kennt keine Grenzen und auch die Risikobekämpfung sollte keine Grenzen kennen", sagte der Tiroler Landeshauptmann. Ein Entwurf für eine intensivere Zusammenarbeit stehe bereits vor der Umsetzung: "So richten wir den ersten Fachvorstand für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz ein." (siehe eigene Presseaussendung)

Auch der Euregio-Wetterbericht Tinia (siehe eigene Presseaussendung) wird bald in Betrieb gehen. "Die Gesamtwetterkarte der Euregio bündelt das Know-how der drei Wetterdienste. Somit stellen wir neben dem Lawinenlagebericht einen weiteren Dienst zur Verfügung, der nicht nur einen klaren Mehrwert für die Bevölkerung sowie Gäste der Euregio bringt, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Risikoabschätzung ein wichtiges Werkzeug ist und den Katastrophenschutz in den drei Regionen unterstützt", informierte Platter.

Euregio-Willkommensschilder für die Gemeinden

Am Rande der Vorstandssitzung fand auch ein Treffen der Präsidenten der Gemeindeverbände der Euregio statt. Die drei Präsidenten Andreas Schatzer (Südtirol), Ernst Schöpf (Tirol) und Paride Gianmoena (Trentino) nutzten die Gelegenheit, um sich über die Themen des nächsten Euregio-Gemeinderats auszutauschen. Der Euregio-Gemeinderat sowie die Stärkung von Gemeindepartnerschaften seien wichtige Schritte, um die Euregio noch näher an die Bedürfnisse der Bevölkerung heranzubringen. Nun soll mit den Euregio-Willkommensschildern die Bedeutung der Gemeinden für die Europaregion sowie insbesondere der Wert von Euregio-Gemeindepartnerschaften untermauert werden (siehe eigene Presseaussendung). 

Euregio-BürgerInnenrat tagt am ersten Oktoberwochenende

Die Euregio sichtbarer und erlebbarer zu machen, darauf zielt auch der Euregio-BürgerInnenrat ab. Am ersten Oktoberwochenende treffen sich 30 Bürgerinnen und Bürger aus Hall, Brixen und Arco im Trentino, um konkrete bürgernahe Projekte auszuarbeiten.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/red/mpi