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Barrieren verhindern einen gleichberechtigten Zugang für alle

Anlässlich des Tages für den Abbau architektonischer Barrieren erinnert Landesrätin Deeg an entsprechende Förderungen von Landesseite. Ein Video zeigt die ausgrenzende Wirkung von Hindernissen auf.

Wer aufmerksam durch unsere Orte und Städte geht, entdeckt sie beinahe überall: Hindernisse oder (architektonische) Barrieren, die für einige Mitglieder unserer Gesellschaft eine Einschränkung sind. Egal ob ein zu hoher Bordstein, den ein Rollstuhl oder ein Kinderwagen nicht ohne Hilfe überwinden kann, oder ein fehlender Aufzug, wenn man in ein oberes Stockwerk gelangen muss: All dies trägt dazu bei, dass Menschen vom gesellschaftlichen/öffentlichen Leben ausgegrenzt werden oder nur erschwert daran teilnehmen können. 

Um für dieses Thema zu sensibilisieren und den Abbau bestehender Hindernisse zu fördern, wurde der erste Sonntag im Oktober auf dem gesamten Staatsgebiet zum Nationalen Tag zum Abbau architektonischer Barrieren ausgerufen. Ab diesem Sonntag (2. Oktober) sensibilisiert das Amt für Menschen mit Behinderung darum auch in Südtirol unter dem bewährten Motto "– Barrieren, + Lebensqualität" (Weniger Barrieren, mehr Lebensqualität) für dieses Thema. Ein Kurzvideo, das ab Montag, 3. Oktober in den Landesämtern und auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sehen ist, weist darauf hin, dass architektonische Barrieren nicht nur Menschen im Rollstuhl behindern, sondern auch beispielsweise von einem Kinderwagen nur erschwert passierbar sind. "Architektonische Barrieren sind diskriminierend, weil sie einen gleichberechtigten Zugang zu Gebäuden verhindern. Wir, als Privatpersonen aber auch als öffentliche Verwaltung, müssen besser hinschauen und Hindernisse abbauen", betont Soziallandesrätin Waltraud Deeg.

"Ein Umfeld ohne Barrieren ist für zehn Prozent der Bevölkerung notwendig, für 40 Prozent eine Unterstützung, aber für 100 Prozent der Bevölkerung ein großer Vorteil. Darum unterstützt das Land den Abbau von architektonischen Barrieren auf vielfältige Weise", gibt Amtsdirektorin Verena Moser zu bedenken. Im Jahr 2021 hat das Amt 391 Beratungen durchgeführt. Diese wurden von Projektantinnen und Projektanten, öffentlichen Verwaltungen oder auch von Privatpersonen nachgefragt. Außerdem wurden 28 Gutachten abgegeben sowie ein Fortbildungskurs für die Führungskräfte der Bezirksgemeinschaften organisiert. Unterstützung gibt es auch in finanzieller Weise: Über die Abteilung Wohnungsbau wurden im Vorjahr insgesamt 960.724 Euro an Privateigentümer und Kondominien für Anpassungsarbeiten in Gebäuden ausbezahlt. Gefördert wird unter anderem der Anbau von Rampen und Hebebühnen, von Anpassungen innerhalb einer Wohnung oder der Automatisierung von Türen, Jalousien und Fenster. Informationen dazu gibt es im Amt für Wohnbauförderung oder online auf den Landeswebseiten.

Allerdings müssen oftmals auch andere, nicht zwingenderweise architektonische Hindernisse weiter abgebaut werden. Fehlende Sichthinweise oder zu komplizierte Informationen tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft immer noch nicht für alle Menschen die gleichen Chancen bietet. "Es gilt auch hierfür gemeinsam weiterzuarbeiten, um zu einer inklusiven Gesellschaft zu werden", betont Landesrätin Deeg. In diesem Sinne investiert das Land Südtirol auch weiter in den Ausbau der eigenen Webseite in Leichter Sprache: Dort sind Informationen zu wichtigen Lebensbereichen des Alltages in einfacher, leicht verständlicher Sprache zusammengefasst. Unter https://leichte-sprache.provinz.bz.it/ sind diese Informationen in deutscher und in italienischer Sprache abrufbar.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/ck