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Wohnungslose: Unterkünfte ausfindig machen, um gerüstet zu sein

Weitere Unterkünfte für Wohnungslose ausfindig machen: Dafür ziehen Land, Gemeindenverband und Bezirksgemeinschaften an einem Strang. Auch um für den nächsten Winter gerüstet zu sein.

Ob Asylbewerbende, Obdachlose oder Ukraine-Flüchtlinge: Das Land arbeitet gemeinsam mit den Bezirksgemeinschaften und Gemeinden an mittel- und langfristigen Strategien im Bereich der Unterkünfte für wohnungs- und obdachlose Menschen in Südtirol. Die Bereitstellung solcher Unterkünfte war Gegenstand einer Online-Videokonferenz am heutigen Nachmittag (23. Februar), an der Landeshauptmann Arno Kompatscher und Soziallandesrätin Waltraud Deeg, der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer, die Vizepräsidenten des Gemeindenverbands und die Präsidenten der Bezirksgemeinschaften teilgenommen haben.

"Diese Aussprache war mir ein Anliegen", erklärte Landeshauptmann Kompatscher, "um uns über die Ist-Situation im Bereich Obdach- und Wohnungslosigkeit in Südtirol auszutauschen. Derzeit befinden sich fixe Ganzjahresunterkünfte für Obdachlose fast ausschließlich in Bozen, dazu einige in Bruneck, Brixen und Meran. Die territoriale Aufteilung muss besser gelingen."

Auch Soziallandesrätin Deeg unterstrich, dass es bei der Thematik der Wohnungslosigkeit gelte, gemeinsam mit allen Beteiligten auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene neue Lösungen anzudenken: "Kurzfristig gesehen arbeiten wir bereits an den notwendigen Anforderungen für den Winter 2023/24. Genauso sind wir dabei, eine international aufgestellte Gruppe von Expertinnen und Experten einzusetzen, die an mittel- und langfristigen Lösungsmöglichkeiten in Südtirol arbeiten wird."

Der Präsident des Gemeindenverbands Andreas Schatzer unterstrich die Zielsetzung, in allen Bezirken zumindest eine gewisse Zahl an verfügbaren Unterkünften für Obdachlose im weiteren Sinn zu ermitteln, um die Landeshauptstadt Bozen künftig entlasten zu können.

Dringend benötigt: Unterkünfte für Familien

Was die Kälteschlafplätze betrifft, so stehen derzeit 314 in sechs Winterunterkünften in Südtirol zur Verfügung, berichtete Michela Trentini, Direktorin der Landesabteilung Soziales. Weiters gibt es derzeit elf CAS-Einrichtungen (Centri di Accoglienza Speciale). In diesen finden Asylbewerbende eine vorübergehende Unterkunft. Dabei werden von staatlicher Seite die Voraussetzungen festgelegt und überprüft, das Land trägt anschließend Sorge für eine Unterbringung in geeigneten Räumlichkeiten. Weitere Immobilien, die als CAS-Einrichtungen geeignet sind, werden dringend benötigt, so Abteilungsdirektorin Trentini. Dafür ist das Land derzeit auf der Suche vor allem nach Räumlichkeiten, die von Familien genutzt werden können. Angebote können noch bis 2. März beim Landesamt für Vermögen abgegeben werden.

In Hinblick auf die weiteren Kriegshandlungen in der Ukraine appellierte Landesrätin Deeg zudem an die Gemeinden, rechtzeitig private Unterkünfte für mögliche weitere Ukraineflüchtlinge im Frühjahr ausfindig zu machen.

Ein Problem stellen zudem Personen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung dar, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Für sie habe Südtirol beim Staat die Bereitschaft signalisiert, ein CPR (Centro di Permanenza per il Rimpatrio) für 20 bis 30 Personen zu beherbergen und wäre bereit, eine Immobilie zur Verfügung zu stellen, erklärte Landeshauptmann Kompatscher.

Was die Schließung der Kälteschlafplätze betrifft, einigten sich Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Deeg mit den Teilnehmenden auf eine Schließung mit 30. April.


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LPA/mpi