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Marling: Forstwirtschaft beobachtet Brandfläche und saniert

Techniker und Förster der Abteilung Forstwirtschaft haben die Brandfläche am Marlinger Berg besichtigt, um notwendige Maßnahmen zur Wiederherstellung des Waldökosystems festzulegen.

Techniker und Förster der Abteilung Forstwirtschaft haben einen Monat nach dem großen Waldbrand am Marlinger Berg die Brandfläche besichtigt, um die Schadenssituation zu beurteilen und die notwendigen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Waldökosystems festzulegen. Dabei wurde festgestellt, dass die Situation auf der 25 Hektar großen Fläche generell gut, jedoch nicht zu unterschätzen sei. Durch den vorwiegenden Bodenbrand waren hauptsächlich die Bodenvegetation sowie die oberflächigen Bodenschichten, vor allem der Humus, betroffen. Die Baumkronen hingegen wurden nur zum Teil vom Feuer erfasst und in Mitleidenschaft gezogen. Als großer Vorteil hat sich auch die Baumartenmischung des Waldbestandes erwiesen, da gewisse Baumarten, wie etwa die Lärche, nicht beschädigt wurden, andere, wie die Buche, nur zum Teil, und nur einige, wie die Fichten, stark beschädigt wurden.

Wiederherstellung der Funktionalität des Ökosystems Wald

Um als langfristiges Waldbauziel die vollständige Funktionalität des Ökosystems Wald wiederherzustellen, wurden kurz- bis mittelfristige Etappenziele festgelegt: die Schutzfunktion gegen Steinschlag und die Minimierung des phytosanitären Borkenkäfer-Risikos. Dafür wurden konkrete Maßnahmen festgelegt, die dieses Jahr unter Projektleitung des Forstinspektorates Meran umgesetzt werden.

Etappenziel Schutzfunktion gegen Steinschlag

Durch den partiellen Verlust der Humusschicht und der Bodenvegetation könnte das Erosionsrisiko in den nächsten Monaten ansteigen. Vor allem stärkeren Gewitter könnten Erosionsprozesse aktivieren und Oberflächensteine in Bewegung setzen. Aus diesem Grund wird es notwendig sein, einige Bäumen quer zu fällen, wie zum Beispiel die schon angeschlagenen Fichten, und ohne Astung am Boden liegenzulassen.

Minimierung des phytosanitären Borkenkäfer-Risikos

Im ganzen Gebiet sind aktuell nur einige kleine Käfernester vorhanden. Die abgeschwächten Fichten stellen jedoch das ideale Brutmaterial für die im Frühjahr fliegenden Käfer dar und fungieren demnach als Lockbäume für die Insekten. Da es aus schutztechnischen Gründen nicht folgerichtig ist, alle Fichten zu entfernen, werden nur die schutztechnisch erforderlichen gefällt, entrindet und am Boden liegenlassen. Zusätzlich wird versucht, mit Sternfallen und verstärkten Lockstoffen (Pheromone) so viele Käfer wie möglich abzufangen und abzutöten, bevor sie die vorhandenen Fichten befallen.

Amt für Forstplanung monitoriert Brandfläche über fixe Punkte

Das Landesamt für Forstplanung wird die Entwicklung der Brandfläche über fixe Punkte monitorieren. Untersucht werden der Gesundheitszustand der einzelnen Baumarten sowie deren Feuerresistenz, die Veränderungen des Kronenbereiches sowie der Bodenvegetation und die Wirkung der eingesetzten Maßnahmen.


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LPA/red/mac