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Graun im Vinschgau: Bauleitplanänderung für SS 40 genehmigt

Die Staatsstraße am Reschensee wird verlegt. Mit der Genehmigung der Bauleitplanänderung hat die Landesregierung die urbanistischen Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Arbeiten laufen bereits.

Der steinschlag- und lawinengefährdete Abschnitt der Staatsstraße auf den Reschenpass (SS 40) in der Gemeinde Graun im Vinschgau wird in Richtung Reschensee verlegt. Die Arbeiten dazu sind im April dieses Jahres angelaufen und gehen sichtbar voran (LPA hat berichtet).

Heute (9. Mai) hat die Landesregierung auf Einbringung von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die Abänderung des Bauleitplans und die Anpassung des Landschaftsplans der Gemeinde Graun im Vinschgau genehmigt. Das diesbezügliche Verfahren war im Dezember 2022 per Landesregierungsbeschluss eingeleitet worden (LPA hat berichtet). Während der Veröffentlichungsfrist sind weder bei der Gemeinde Graun im Vinschgau noch bei der Landesverwaltung Anmerkungen zur Bauleitplanänderung von Amts wegen eingegangen.

"Bei der Verlegung der Straße am Reschensee handelt es sich um ein Vorhaben von Landesinteresse", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. "Mit dem heutigen Beschluss haben wir die urbanistischen Voraussetzungen dafür geschaffen. Dass jedes Projekt mit den urbanistischen Grundlagen beginnt, wird oft übersehen."

Staatsstraße und Radweg werden in Richtung See verlegt

Betroffen ist der Abschnitt der SS 40 circa zwischen Kilometer 22,90 und Kilometer 24,30. Die Staatsstraße und die dazugehörigen sanierungsbedürftigen Galerien verlaufen hier direkt am Berghang, von dem Steinschlag- und Lawinengefahr ausgeht. Um die Staatsstraße langfristig zu sichern, wird sie um etwa 50 Meter in Richtung See verlegt. Zusätzlich wird der Radweg parallel zur neu verlegten Staatsstraße verschoben. Dazu muss auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern ein Teil des Reschenstausees am Seeufer aufgeschüttet werden. Die Aufschüttung erfolgt mit Material aus dem Stausee und soll 70 bis 85 Meter breit werden und eine Stärke von 20 bis 22 Metern haben.

Das Projekt sei einzigartig für Südtirol, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Die Instandhaltung der aktuellen Trasse wäre sehr teuer und biete zu wenig Sicherheit für die Verkehrsteilnehmenden, weshalb nun die Straße verlegt und zudem ein Radweg gebaut wird, erklärt der Landesrat: "Der Eingriff ist dringend nötig, da es immer wieder Steinschlag und Rutschungen gegeben hat."

Bestehender Abschnitt muss rückgebaut werden

Die Landesregierung hat sich beim heutigen Beschluss das Gutachten der Landeskommission für Raum und Landschaft zu Eigen gemacht. Diese hat die Verlegung der Staatsstraße längs des Reschensees positiv mit Auflagen begutachtet. Die Auflagen sehen vor, dass die "Öffentliche Grünfläche" talseitig des neuen Radweges beibehalten wird. Zudem ist in der Projektphase zu prüfen, ob der Schutzstreifen talseitig des neuen Radweges um bis zu 10 Meter erweitert werden kann.

Nicht zuletzt muss im betroffenen Abschnitt die bestehende Fahrbahn der SS 40 einschließlich der Steinschlagschutzgalerien rückgebaut und in einen natürlichen, waldartigen Zustand versetzt werden.


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LPA/mpi